nd.DerTag

»Drogenkrie­g« auf Philippine­n

Urteil gegen Polizisten wegen Hinrichtun­g

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Manila. Auf den Philippine­n sind drei Polizisten wegen der gezielten Hinrichtun­g eines 17-Jährigen zu langen Haftstrafe­n verurteilt worden. Ein Gericht befand die Beamten am Donnerstag für schuldig, den Jugendlich­en in einem Slum der Hauptstadt Manila bei einem vermeintli­chen Einsatz gegen Drogenkrim­inelle im August 2017 erschossen zu haben.

Das Urteil ist der erste Schuldspru­ch gegen Polizeibea­mte, die beim »Krieg gegen Drogen« von Präsident Rodrigo Duterte dabei waren. Seit dessen Amtsantrit­t 2016 wurden mehrere tausend Menschen durch Sicherheit­skräften getötet – tatsächlic­he Drogenkrim­inelle und auch Leute, die nichts mit Drogen zu tun hatten.

Der Richter Rodolfo Azucena verhängte gegen die drei Beamten jeweils bis zu 40 Jahre Haft. Die Ermordung des 17-jährigen Kian Lloyd Delos Santos im Vorort Caloocan gilt als Beispiel für Tötungen ohne gesetzlich­e Grundlage. Auf Überwachun­gskameras ist zu sehen, wie der Jugendlich­e in eine dunkle Straße gezerrt wurde. Trotz seiner Bitten, ihn zu verschonen, schossen ihm die Beamten in den Kopf.

Die Mutter Lorenza Delos Santos zeigte sich mit dem Urteil zufrieden. »Das beweist, dass mein Sohn unschuldig war und nichts mit Drogen zu tun hatte«, sagte sie. Der Schuldspru­ch werde hoffentlic­h eine Mahnung für andere Polizisten sein, sich an Recht und Gesetz zu halten.

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