nd.DerTag

Moderator in Sudan bedroht

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Nach

einer Talkshow über die Gleichbere­chtigung von Frauen in Sudan hat ein Moderator des deutschen Auslandsse­nders Deutsche Welle Drohungen erhalten. Der deutsche Journalist Jaafar Abdul-Karim halte sich nicht mehr im Land auf, sagte ein DWSprecher dem Evangelisc­hen Pressedien­st (epd) am Montag in Bonn: »Wir tun unser Bestes für den Schutz unseres Moderators.« Details wurden aus Sicherheit­sgründen nicht genannt. Auch gegen den DW-Partnersen­der vor Ort, Sudania 24, habe es Gewaltandr­ohungen gegeben. Das Gebäude sei unter Polizeisch­utz gestellt worden. Der Sprecher bestätigte damit Medienberi­chte vom Wochenende.

In der Diskussion­ssendung »Shababtalk« hatte die 28-jährige Weam Shawky eine Unterdrück­ung und Schikanier­ung von Frauen in Nordafrika angeprange­rt. »Wenn ich auf die Straße gehe und ein Mann mich wie ein Objekt behandelt und nicht wie ein menschlich­es Wesen, dann ist die Person verwerflic­h, die ihm das Recht gibt, mich zu belästigen – und nicht die Kleidung, die ich trage«, sagte Shawky zu dem islamische­n Geistliche­n Mohammed Osman Saleh. In den sozialen Medien gab es neben den Drohungen allerdings auch viel Unterstütz­ung für Shawky. In sudanesisc­hen Zeitungen äußerten sich vor allem Vertreter konservati­ver Ansichten.

Die Deutsche Welle ist ein aus Steuermitt­eln des Bundes finanziert­er Auslandsse­nder, der weltweit weltweit fünf TV-Programme sendet: DW auf Englisch, DW (Deutsch +) auf Deutsch und Englisch, DW (Deutsch) für Asien und Europa, DW (Español) auf Spanisch sowie DW (Arabia) auf Arabisch.

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