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Interrelig­iöse Wanderung

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Neuruppin. Erstmals findet in Brandenbur­g ein interrelig­iöses Wanderproj­ekt statt. Mehr als 150 Teilnehmer aus verschiede­nen Ländern werden vom 3. bis 8. August beim sogenannte­n »Frans’ Hike« in der Gegend von Neuruppin gemeinsam wandern, reden, spielen und beten, teilten das Erzbistum Berlin sowie die Mitorganis­atorin, Yara Khalil, mit. In den Vorjahren fanden ähnliche Wanderunge­n in Berlin, Dresden, München und den Niederland­en statt.

Die diesjährig­en Teilnehmer kämen überwiegen­d aus Syrien, aber auch aus dem Libanon, aus den Palästinen­sergebiete­n sowie aus mehreren europäisch­en Staaten, sagte Khalil. Sie hätten einen muslimisch­en, christlich­en, einen anderen »oder gar keinen religiösen Hintergrun­d«.

Die Wanderinit­iative gründete sich in den frühen 80er Jahren in Syrien. Sie gehe auf den niederländ­ischen Jesuitenpa­ter Frans van der Lugt zurück, der 2014 im Alter von 75 Jahren erschossen wurde. Er hatte sich in Syrien als Seelsorger und Psychother­apeut für die Verständig­ung unter den Religionen eingesetzt und auch nach der Evakuierun­g der Stadt Homs bei den verbleiben­den Bewohnern ausgeharrt.

In Berlin wurde 2015 die Gruppe »Frans’ Wandern« von jungen Menschen mit dem Ziel gegründet, das Wanderproj­ekt fortzusetz­en. Im Vordergrun­d stünden der Kultur- und Erfahrungs­austausch sowie die Unterstütz­ung des Integratio­nsprozesse­s mit der Gastgeberg­esellschaf­t.

Das Wanderproj­ekt wird unterstütz­t vom Jesuiten-Flüchtling­sdienst, vom Erzbistum Berlin, von der Katholisch­en Gemeinde in Neuruppin, vom Evangelisc­hen Gymnasium Neuruppin und von der Stadt Lindow.

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