2018 könnte der Beitrag leicht sinken
Zusatzbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung
Der durchschnittliche Zusatzbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) könnte im kommenden Jahr leicht sinken. Bundesgesundheitsministerium und Bundesversicherungsamt gehen davon aus, dass der Zusatzbeitrag 2018 von derzeit 1,1 Prozent um 0,1 Prozentpunkte verringert werden kann, wie der zuständige Schätzerkreis Mitte Oktober in Bonn mitteilte. Die gesetzlichen Krankenkassen erwarten hingegen höhere Ausgaben und lehnen eine Senkung des Zusatzbeitrags ab.
Im Schätzerkreis sitzen Experten des Bundesgesundheitsministeriums, des Bun- desversicherungsamts und des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) zusammen, um jedes Jahr die Finanzentwicklung im Gesundheitsbereich zu berechnen. Bei den Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung konnten sie sich für das laufende und das kommende Jahr nicht auf eine einheitliche Prognose einigen. Nur bei den Einnahmen des Gesundheitsfonds sei Einvernehmen erzielt worden.
Der durchschnittliche Zusatzbeitrag wiederum ergibt sich aus der Differenz der vom Schätzerkreis prognostizierten Einnahmen und Ausgaben der GKV. Letztlich legt das Bun- desgesundheitsministerium den durchschnittlichen Zusatzbeitrag fest und veröffentlicht diesen dann im November im Bundesanzeiger.
Für 2017 erwarten die Experten im Schätzerkreis den Angaben zufolge einvernehmlich Einnahmen für den Gesundheitsfonds in Höhe von 216 Milliarden Euro. Bei den Ausgaben der Krankenkassen gingen das Bundesgesundheitsministerium und das Bundesversicherungsamt aber von 226,4 Milliarden Euro aus, die Krankenkassen dagegen von 227,2 Milliarden.
Ähnliche Differenzen zeigten sich für 2018. Während für den Gesundheitsfonds Ein- nahmen in Höhe von 222,2 Milliarden Euro erwartet werden, konnten sich die Experten bei den Ausgaben nicht auf eine gemeinsame Zahl festlegen. Die voraussichtlichen Ausgaben der Krankenkassen schätzen das Bundesgesundheitsministerium und das Bundesversicherungsamt auf 236,2 Milliarden Euro, die Krankenkassen hingegen gehen von 237,3 Milliarden Euro aus.
Angesichts der offensichtlichen Differenzen bei den Prognosen dürften viele Versicherungsnehmer eher mit einer Beitragssatzsteigerung rechnen, weil insbesondere die Kosten für neue Arzneimittel und die Krankenhausausgaben überproportional steigen, sagen Experten. AFP/nd