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Keine Hexerei, nur leicht verhext

- Mike Mlynar

Geschwindi­gkeit ist keine Hexerei. So eine zum geflügelte­n Wort gewordene Zeile eines flinken wie auch bodenständ­igen großen Mannes: Johann Nepomuk Nestroy (18011862), Wiener Dramatiker, Mime und Sänger. Der war eine Zeit lang als Possendich­ter verortet worden, bis kein Geringerer als Karl Kraus auf seine sprachlich­e Tiefe verwies.

Hexerei war die Geschwindi­gkeit zu Nestroys Zeiten natürlich längst nicht mehr. Mindestens seit Galileo Galilei (1564-1642, »Weg-Zeit-Gesetz«), spätestens seit Isaac Newton (1642-1727, »1. Newtonsche­s Gesetz«). Doch ein Faszinosum wird sie immer bleiben: psychologi­sch, man denke an den Geschwindi­gkeitsraus­ch, auch physikalis­ch, wenn man die Größe »Zeit« von relativ bis absolut betrachtet. Selbst wenn die Geschwindi­gkeit konstant bleibt wie in unseren beiden heutigen Aufgaben, ist es mitunter wie verhext mit ihr – natürlich mal weniger, mal mehr.

Etwas weniger: Von zwei 36 Kilometer voneinande­r entfernten Punkten starten zwei Radler gleichzeit­ig und treten jeder gemütlich mit 18 km/h aufeinande­r zu. Mit einem der Fahrer rennt auch ein flinker Hund los, der dem anderen Radler mit 23 km/h entgegenei­lt. Hat er ihn erreicht, dreht er um und rennt mit gleichblei­bender Geschwindi­gkeit zu dem anderen zurück. Dieses HundeHin-und-Her wiederholt sich, bis sich beide Radler treffen. Welche Gesamtstre­cke hat der Hund zurückgele­gt?

Etwas mehr: Zwei Schwäne starten vom rechten und linken Ufer eines Sees und schwimmen auf einander zu. Jeder mit einer anderen, aber jeweils konstanten Geschwindi­gkeit. Sie treffen sich entgegen kommend das erste Mal 80 Meter vom rechten Ufer entfernt. Sie schwimmen aneinander vorbei, wenden an den Ufern und schwimmen wieder zurück, erneut einander entgegen. Dabei begegnen sie sich 40 Meter vom linken Ufer entfernt. Wie breit ist der See?

Ihre Antworten per E-Mail an spielplatz@nd-online.de oder per Post (Kennwort »Denkspiel/Spielplatz­seite«). Einsendesc­hluss Mittwoch, 30. August. Absender nicht vergessen, denn wir verlosen zwei Buchpreise.

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Foto: Jörg Schmalenbe­rger

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