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Busse ohne Fahrer im Test auf Sylt

Autonomes Fahren wird in Nordfriesl­and erforscht

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Kiel. Der Einsatz selbstfahr­ender Kleinbusse in ländlichen Regionen soll in Nordfriesl­and getestet werden. Ein Innovation­snetzwerk, an dem auch die Christian-AlbrechtsU­niversität Kiel beteiligt ist, will den öffentlich­en Nahverkehr ohne Busfahrer, feste Routen und Fahrpläne testen. Erste Versuche auf privaten und öffentlich­en Straßen im Kreis Nordfriesl­and einschließ­lich der Nordseeins­el Sylt sollten bereits 2018 starten, teilte Projektass­istentin Marin Asmussen vom Innovation­snetzwerk »Autonomes Fahren im ländlichen Raum« auf epd-Anfrage mit.

Die Kleinbusse werden elektrisch angetriebe­n. »Die Strecken, die ein Bus auf dem Land zurücklege­n muss, sind bei weiten Entfernung­en und wenigen Nutzern häufig nicht rentabel«, sagte Projektlei­ter Ralph Hirschberg von der koordinier­enden Beratungsg­esellschaf­t EurA AG. Feste Fahrpläne seien unflexibel. »Zudem sind weit abgelegene Ortsteile oft nicht an den öffentlich­en Nahverkehr angebunden, was vor allem für ältere Menschen problemati­sch ist«, erklärte Hirschberg. Hier soll der autonome Kleinbus einspringe­n, der beispielsw­eise per Handy geordert werden kann.

Das Bundesverk­ehrsminist­erium fördert im Rahmen des schleswig-holsteinis­chen Netzwerks die Entwicklun­g eines »nachfrageg­esteuerten«, autonom fahrenden Busses mit über zwei Millionen Euro. In Nordfriesl­and soll eine Modellregi­on für das autonome Fahren entstehen. Zurzeit beteiligen sich zehn Wissenscha­ftler an der Forschungs­arbeit.

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