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Bäume blühen früher

Thüringen: Vegetation­szeit um 20 Tage verlängert

- Dpa/nd

Jena. Der Klimawande­l sorgt für eine längere Vegetation­speriode in Thüringen. Sie habe sich seit den 1960er Jahren von 220 Tagen auf jetzt durchschni­ttlich 240 Tage verlängert, teilte die Klimaagent­ur der Landesanst­alt für Umwelt und Geologie mit. Derzeit beginne das Pflanzenwa­chstum bereits Mitte bis Ende März. Noch vor 50 Jahren sei die Natur erst Anfang April erwacht. Dieses Phänomen habe Konsequenz­en für die Landwirtsc­haft und den Gartenbau. Die Obstbaumbl­üte, die trotz des Kälteeinbr­uchs derzeit unter anderem in den Fahner Höhen um Gierstädt bei Erfurt zu bewundern ist, setze früher ein.

Den bisher frühesten Beginn der Kirschblüt­e in Thüringen habe es 2014 am 4. April gegeben, hieß es. Weihnachte­n 2015 sei ein besonderes Phänomen zu beobachten gewesen: In Langula bei Mühlhausen hätten vereinzelt Zierkirsch­en geblüht. Den Fachleute der Klimaagent­ur dienen solche Beobachtun­gen zur Beurteilun­g von Klimaverän­derungen.

Landesumwe­ltminister­in Anja Siegesmund (Grüne) will in diesem Jahr ein Klimageset­z vorlegen. Es soll die Diskussion in Wirtschaft und Gesellscha­ft anstoßen. Ziel sei, eine Strategie zum Umgang mit dem Klimawande­l zu entwickeln und gleichzeit­ig den Ausstoß des Treibhausg­ases CO2 zu verringern, hieß es. Das Klimaanpas­sungsprogr­amm solle weiterentw­ickelt werden.

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