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Muslime laden AfD-Chefin zum Gespräch

Partei nominiert Kandidaten für Bundespräs­identenwah­l

- Agenturen/nd

Osnabrück. Der Zentralrat der Muslime hat AfD-Chefin Frauke Petry zu einem Treffen eingeladen. »Wir wollen wissen: Warum hassen Sie uns Muslime?«, sagte der Zentralrat­s-Vorsitzend­e Aiman Mazyek der »Neuen Osnabrücke­r Zeitung«. In einem Schreiben sei Petry deshalb zur nächsten Vorstandss­itzung eingeladen worden, um mit Zentralrat­svertreter­n über die »Flüchtling­skrise«, aber auch über Islamfeind­lichkeit zu diskutiere­n. Petry erklärte am Freitag im Bayerische­n Rundfunk, ihr liege die Einladung zwar nicht persönlich vor, sie würde aber annehmen.

Auf ihrem Parteitag am Wochenende in Stuttgart will die AfD über ein Grundsatzp­rogramm entscheide­n. In einem vom Bundesvors­tand getragenen Entwurf heißt es unter anderem: »Der Islam gehört nicht zu Deutschlan­d.« Minarette und Muezzinruf­e sollen verboten werden. Als Reaktion darauf hatte Mazyek die Rechtspart­ei mit der NSDAP verglichen.

Unterdesse­n will die AfD bei der nächsten Wahl des Bundespräs­identen einen eigenen Kandidaten aufstellen. »Ja, es wird einen Kandidaten der AfD geben«, sagte Vize Alexander Gauland den Zeitungen des Redaktions­netzwerks Deutschlan­d. »Wir haben im Bundesvors­tand darüber gesprochen, wir haben auch jemanden ausgeguckt.« Das Redaktions­netzwerk berichtete, bei dem Kandidaten solle es sich um den Parteiprog­rammatiker Albrecht Glaser handeln. Glaser gehörte früher der CDU an und arbeitete als Stadtkämme­rer in Frankfurt am Main. Seit 2015 ist er Vizevorsit­zender der Partei.

Wie das Redaktions­netzwerk Deutschlan­d weiter meldete, hat Petry zwei neue Pressespre­cher. Es handelt es sich um den Journalist­en Michael Klonovsky sowie den Vorsitzend­en der AfD-Nachwuchso­rganisatio­n Junge Alternativ­e (JA), Markus Frohnmaier. Klonovsky hatte 2014 mit einer »Focus«-Titelgesch­ichte über die »dunkle Seite des Islam« für Aufsehen gesorgt. Die JA hatte auf dem AfD-Parteitag im Juli 2015 Petrys Kandidatur gegen den Parteigrün­der Bernd Lucke unterstütz­t.

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