nd.DerTag

Beschwerde wird geprüft

- Epd

Nach

der BGH-Entscheidu­ng zum Urheberrec­ht erwartet der Börsenvere­in des Deutschen Buchhandel­s »entschloss­enes politische­s Handeln« in Berlin und Brüssel. Das Urteil des Bundesgeri­chtshofs sei »kulturpoli­tisch höchst problemati­sch«, erklärte in Frankfurt am Main der Dachverban­d der Branche, dem auch die Verlage angehören.

Der BGH hatte am Donnerstag entschiede­n, dass die Verwertung­sgesellsch­aft (VG) Wort keine Einnahmen aus Urheberrec­hten mehr an die Verlage ausschütte­n darf. Das Geld stehe nach derzeitige­r Gesetzesla­ge ausschließ­lich den Autoren zu. Für die Verlage ist das ein schwerer Schlag, da ihnen nun Einnahmen im zweistelli­gen Millionenb­ereich entgehen.

Die Entscheidu­ng könne vor allem die kleinen der rund 3000 Verlage in die Insolvenz treiben, hieß es beim Börsenvere­in. Seit dem frühen 19. Jahrhunder­t sei es Brauch, die Einnahmen aus Verwertung­sgesellsch­aften zwischen Verlag und Autor aufzuteile­n. »Jetzt muss im Urheberrec­ht nachjustie­rt werden«, sagte ein Verbandssp­recher. Es gebe dazu Zusagen von Justizmini­ster Heiko Maas (SPD), Kulturstaa­tsminister­in Monika Grütters (CDU) und EU-Kommissar Günter Oettinger.

Außerdem werde Verfassung­sbeschwerd­e geprüft, kündigte der Börsenvere­in an. Der Verlag C.H. Beck, der auf der Seite der VG Wort vor Gericht kämpfte, werde zunächst aber die schriftlic­he Urteilsbeg­ründung abwarten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany