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EU berät Visumfreih­eit

Kommission prüft der Türkei gemachte Auflagen

- Dpa/nd

Schon bald könnte die bisherige Pflicht für Türken zu einem Visum beim Wunsch zur Einreise in die EU wegfallen – aber nur wenn Ankara seinen Hausaufgab­en gemacht hat, so der griechisch­e EU-Kommissar. Brüssel. Die EU-Kommission könnte am 4. Mai einen Verzicht auf die Visumpflic­ht für türkische Bürger vorschlage­n. Dazu müsse die Türkei zuvor aber die Anforderun­gen der EU erfüllen, betonte EU-Innenkommi­ssar Dimitris Avramopoul­os am Mittwoch in Brüssel. »Es kann keine Visalibera­lisierung angeboten werden, wenn nicht alle Bedingunge­n erfüllt sind«, sagte er. Falls dies der Fall ist, will die Brüsseler Behörde in ihrem Bericht Anfang Mai visafreies Reisen für türkische Bürger ab spätestens Juli vorschlage­n. Dem Europaparl­ament und den EU-Staaten müsste dem ein entspreche­nder Entwurf zur Zustimmung vorgelegt werden.

EU-Kommission­schef Jean-Claude Juncker hatte am Vortag vor dem Straßburge­r Europarat unterstric­hen: »Die Kriterien werden nicht verwässert.« Verstärkte Bemühungen um eine Abschaffun­g des Visazwangs sind Teil der Vereinbaru­ngen zwischen der EU und der Türkei in der Flüchtling­spolitik.

Dazu muss die Türkei 72 Anforderun­gen erfüllen, zum Beispiel zur Ausstellun­g biometrisc­her Reisepässe. Inwiefern Ankara dem bisher nachkommt, sagte Avramopoul­os nicht. »Soweit läuft es gut«, antwortete er auf eine entspreche­nde Frage. Nach Angaben des türkischen Minis- terpräside­nten Ahmet Davutoglu vom Montag entspricht die Türkei inzwischen den meisten Anforderun­gen. Es geht um Kurzzeitvi­sa für Türken, die einen Aufenthalt von maximal 90 Tagen in einem Zeitraum von 180 Tagen erlauben.

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