Alles auf Anfang
Mit einer stark verjüngten Mannschaft wollen die deutschen Handballerinnen wieder angreifen
Die Verjüngungskur bei den deutschen Handballerinnen schreitet voran. Fünf mögliche Debütantinnen gehören bei der EM-Qualifikation gegen die Schweiz und Island zum Aufgebot.
Die deutschen Handballerinnen sind bereit für den Neustart. Mit fünf jungen Gesichtern soll die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) perspektivisch für die Weltmeisterschaft 2017 im eigenen Land neu formiert werden. Die erste Aufgabe auf dem Weg dahin steht mit der Qualifikation für die Europameisterschaft 2016 vor der Tür. Auftaktgegner der Mannschaft von Bundestrainer Jakob Vestergaard am Mittwoch in Coburg ist die Schweiz, bereits am Sonntag trifft die DHB-Auswahl dann in Reykjavik auf Island.
Vestergaard hofft nach den beiden EM-Qualifikationspartien auf ein 4:0Punktepolster. »Natürlich möchten wir gewinnen. Aber ich nutze die Spiele gegen die Schweiz und Island auch, um ein wenig zu probieren. Ich möchte diese neue Mannschaft beobachten und Spielerinnen für die HeimWM 2017 finden«, sagte der Däne.
Vestergaard hat eine Vielzahl von Spielerinnen nominiert, die wie Dinah Eckerle und Jennifer Rode 2014 noch zum Juniorinnen-Nationalteam zählten. Drei weitere mögliche Debütantinnen sind Alexandra Mazzucco, Meike Schmelzer und Franziska Müller. »Wir brauchen neue Impulse, neue Energie und eine hungrige Mannschaft«, meint der 40-Jährige, der gegen die Schweiz auf seinen Trainerkollegen und Landsmann Jesper Holmris trifft. Derweil steht an Vestergaards Seite erstmals Jens Pfänder als neuer Co-Trainer.
Das letzte Duell gegen die Schweiz entschieden die deutschen Handballerinnen im September vergangenen Jahres mit 32:22 für sich. »Auch wenn wir dieses Spiel deutlich gewonnen haben, sollten wir den Gegner nicht unterschätzen. Sie haben eine gute Mischung aus Jung und Alt. Einige Spielerinnen kennen wir aus der Bundesliga, daher müssen wir gut vorbereitet sein«, sagte die Leipzigerin Luisa Schulze. Aus dem aktuellen 19erKader muss Bundestrainer Vestergaard jeweils einen Tag vor den EMQualifikationspartien noch drei Spielerinnen streichen.
Für die Deutschen sind es die ersten zwei Pflichtspiele nach den verlorenen Playoffs zur Weltmeisterschaft im Juni gegen Russland. Das Vestergaard-Team erhält aber dank einer Wildcard dennoch die Chance, an der WM im Dezember in Dänemark teilzunehmen und damit in der Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro zu verbleiben. »Diese Wildcard ist für uns Chance und Auftrag zugleich. Wir können nach der Männer- auch die Frauen-Nationalmannschaft auf ein neues Fundament stellen«, formulierte DHB-Vizepräsident Bob Hanning seine Hoffnung.
Die Rückspiele gegen die Schweiz und Island finden im kommenden Juni statt. Dritter Gegner in der EMQualifikation sind im Frühjahr die Französinnen. Für die Europameisterschaft 2016 in Schweden qualifizieren sich die ersten beiden Mannschaften sowie der beste Gruppendritte der sieben Staffeln.