Urabstimmung bei ver.di begonnen
Gewerkschaft erklärt Scheitern der Verhandlungen für Erzieher
Berlin. Im Tarifstreit im Sozial- und Erziehungsdienstes stehen die Zeichen auf Streik. Die ver.di-Bundestarifkommission für den öffentlichen Dienst habe einstimmig das Scheitern der Verhandlungen erklärt, teilte die Gewerkschaft am Dienstag in Berlin mit. Deshalb wurde die Urabstimmung für einen unbefristeten Streik eingeleitet. Bis zum 5. Mai werden die Mitglieder zum Arbeitskampf befragt. Stimmen mindestens 75 Prozent zu, kann in Kitas, Werkstätten und Behinderteneinrichtungen unbefristet die Arbeit niedergelegt werden. Auch Jugendzentren, offene Ganztagsschulen und Kinderheime können betroffen sein.
Ver.di, GEW und dbb fordern eine höhere Eingruppierung der bundesweit rund 240 000 Beschäftigten. Das würde im Durchschnitt zu Einkommensverbesserungen von rund zehn Prozent führen. Die Gewerkschaft begründet ihren Anspruch mit den gestiegenen Anforderungen: In Kitas etwa gehörten Sprachtests, frühkindliche Bildung oder Arbeit mit den Eltern zum Alltag. Die Einstufung im Tarifsystem der Erzieher erfolgt nach Tätigkeit und Berufserfahrung. Das Anfangsgehalt beträgt 2043 Euro brutto im Monat.
Dem Verhandlungsabbruch vorausgegangen waren fünf erfolglose Verhandlungsrunden. Da die Arbeitgeber sich nicht bewegt hätten, liege es nun an den Gewerkschaftsmitgliedern, sie wieder an den Verhandlungstisch zu zwingen, um ein vernünftiges Angebot zu bekommen, so ver.di-Fachbereichsleiter Volker Euskirchen.