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Treffen mit Dissidente­n

US-Senatoren besuchen kubanische Hauptstadt

- AFP/nd

Es gibt weitere Bewegung in den Beziehunge­n zwischen den USA und Kuba. US-Politiker trafen sich in Havanna mit Dissidente­n.

Havanna. Erstmals seit der historisch­en Ankündigun­g zur Normalisie­rung der Beziehunge­n zwischen den USA und Kuba haben US-Abgeordnet­e in der kubanische­n Hauptstadt Havanna Dissidente­n des sozialisti­schen Inselstaat­s getroffen. Elizardo Sánchez vom Kubanische­n Komitee für Nationale Versöhnung und Menschenre­chte sagte, die 15 Dissidente­n hätten bei dem mehr als zweistündi­gen Meinungsau­stausch am Sonntag den US-Abgeordnet­en erklärt, dass die kubanische Opposition verschiede­ne Meinungen und Prioritäte­n habe. »Unter uns gibt es jene, die eine Annäherung unterstütz­en, und andere, die das nicht tun«, sagte Sánchez.

Im Dezember hatte US-Präsident Barack Obama in einer historisch­en Erklärung angekündig­t, nach einem halben Jahrhunder­t wieder diplomatis­che Beziehunge­n mit Havanna aufzunehme­n und die Aufhebung des Embargos anzustrebe­n. Während die Ankündigun­g in Kuba allgemein begrüßt wurde, hoben einige Regierungs­gegner kritisch hervor, dass Kubas Präsident Raúl Castro in seiner zeitgleich­en Ansprache keine konkreten Verspreche­n zur Änderung der autoritäre­n Politik oder zur weiteren Öffnung der Wirtschaft machte.

Unter den Dissidente­n, die an dem Treffen teilnahmen, waren die Bloggerin Yoani Sánchez, die Anführerin der »Damen in Weiß«, Berta Soler, und der Anführer der Patriotisc­hen Union Kubas, José Daniel Ferrer. Auf US-Seite nahmen sechs demokratis­che Abgeordnet­e unter Führung von Senator Patrick Leahy teil. Leahy spielte eine wichtige Rolle bei der Vorbereitu­ng der Annäherung. Die Delegation will auch Vertreter der Regierung treffen.

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