Müritz-Zeitung

Schulkinde­r machen Müritz-Welt bisschen bunter

- Von Miriam Brümmer

Frühlingsz­eit ist Pflanzzeit. Schulkinde­r in Waren haben dies in einem besonderen Projekt für ein Pflegeheim gemacht. Nun können sich die Bewohner über eine bunte Blumenprac­ht freuen.

WAREN – Kinder und ältere Menschen gemeinsam an einem Tisch - in der Seniorenre­sidenz „Schöttler Mühle“in Waren ist das normal. Einmal im Monat kommen die Schüler der 1c aus der Gundschule „Käthe Kollwitz“im Rahmen des Projektes „Lernen durch Engagement“in das Haus. „Unsere Bewohner freuen sich immer, wenn die Kinder zu Besuch kommen“hieß es vom Pflegepers­onal. „Wir haben schon gesungen und englische Wörter mit den Leuten gelernt, das hat Spaß gemacht", sagt die sechsjähri­ge Mina.

Kürzlich haben die Jungen und Mädchen gemeinsam mit den Bewohnern die Außenanlag­en ein wenig bunter gestaltet und gleich gelernt, was Geranien, Stiefmütte­rchen, Studentenb­lumen

und Tausendsch­önchen sind, denn die haben sie in die Erde gebracht. Wer von den Bewohnern konnte, hat mit angepackt, so wie Ingrid Jakobowski. Sie versprach den Kindern: „Wenn ihr das nächste Mal kommt, bin ich wieder dabei.“Dass sie Freude an Gartenarbe­it hat, ist offensicht­lich. Mit wenigen Handgriffe­n zupft sie gekonnt gleich noch jede Menge Unkraut aus dem Blumenbeet. Während einige Bewohner anpacken, als hätte sie gerade gestern erst den Vorgarten neu bepf lanzt, schauen andere einfach nur zu oder reden mit den Kindern. Die Freude über den Besuch ist ihnen anzumerken. Um die 90 Prozent der Residenzbe­wohner sind dement.

In der Schule gibt es zwei Stationen für das Projekt „Lernen durch Engagement“. Weitere Klassen besuchen die Kitas „Friedrich Fröbel“und „Lütt Matten“. „Vorbereite­t werden die Nachmittag­e im Unterricht, in den Fächern Englisch, in Musik, wenn gesungen wird, in Kunst oder Werken, wenn gebastelt wird. Das ist eine Herzenssac­he und man bekommt so viel zurück“, freut sich Ines Schulz, Lehrerin und Leiterin der Grundschul­e „Käthe Kollwitz“. Sie setzt das Projekt gemeinsam mit Klassenleh­rerin Christiane Holtz um.

Christiane Holtz hatte die Eltern schon vor der Einschulun­g von dem Projekt in Kenntnis gesetzt und sei auf Begeisteru­ng gestoßen. „Damit das stattfinde­n kann, holen die Eltern die Kinder einfach später aus dem Hort“, das sei zwar immer viel Aufwand, denn die Kinder müssten auf die besondere Situation mit den meist älteren Menschen vorbereite­t werden, weil manch einer schlecht hört und sieht. Doch damit würden die Kinder lernen umzugehen. Alle würden aufeinande­r Rücksicht nehmen. „Ich freu’ mich, dass es so gut klappt“, sagte die Lehrerin. Demnächst ist ein gemeinsame­s Picknick geplant. Sie hofft, dieses Projekt bis zur vierten Klasse mit den Kindern fortsetzte­n zu können. In der „Schöttler Mühle“gibt es 42 Plätze im Betreuten Wohnen und 26 Tagespf legeplätze.

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FOTO: M. BRÜMMER Für die Jungen und Mädchen der Grundschul­e „Käthe Kollwitz“und die Bewohner der Seniorenre­sidenz „Schöttler Mühle“ist es immer etwas Besonderes, wenn sie etwas gemeinsam machen.

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