Mittelschwaebische Nachrichten
Das ging ins Auge
Rad Ein Unfall mit der Sektflasche kostete Biniam Girmay die weitere Teilnahme am Giro. Zuvor hatte er Radsport-Geschichte geschrieben.
Jesi Ein Sektflaschen-Malheur hat Radprofi Biniam Girmay die weitere Teilnahme am Giro d’Italia gekostet. Der Eritreer hatte am Dienstag die 10. Etappe der Rundfahrt gewonnen, sich danach auf dem Podium aber aus Versehen den Korken des Siegersektes ins linke Auge geschossen. Der 22-Jährige wurde in ein Krankenhaus zu Untersuchungen gebracht. Obwohl diese keine grobe Verletzung ergaben, trat Girmay am Mittwoch aus Vorsicht nicht zur 11. Etappe an. „Ich muss mein Auge schonen“, sagte er in einer Videobotschaft am Morgen.
Girmay hatte am Dienstag in Jesi Radsport-Geschichte geschrieben als erster Eritreer, der eine Etappe einer großen Landesrundfahrt für sich entschied. Auf dem Podest ließ er sich dann feiern. Als er die große Schampusflasche öffnen wollte, schoss ihm der Korken ins linke Auge. Er verspritzte zwar kurz mit zugekniffenem Auge den Sekt, wurde danach aber umgehend untersucht, zuerst in einem Krankenwagen und dann in einer Klinik. Am Abend kehrte er ins Teamhotel zurück und stieß mit den Kollegen der Mannschaft Intermarché-WantyGobert an. Bei den Belgiern ist auch der Augsburger Radprofi Georg Zimmermann angestellt, der aber nicht für den Giro nominiert wurde.
Girmay hatte in diesem Jahr schon zuvor für Furore gesorgt, als er als erster Afrikaner den schweren Klassiker Gent-Wevelgem gewann. Das Ende der gestrigen Etappe über 230 Kilometer von Santarcangelo di Romagna nach Reggio nell’Emilia verfolgte er nur noch als Zuschauer. Dabei sorgte Alberto Dainese für den ersten Etappensieg eines Italieners. Der 24 Jahre alte Radprofi setzte sich im Massensprint durch. Der deutsche Radprofi Phil Bauhaus wurde Neunter. Das Rosa Trikot des Gesamtführenden verteidigte Juan Pedro Lopez.