Mittelschwaebische Nachrichten
Kommt Rangnick zu Schalke?
An eine sportliche Rettung glaubt niemand mehr. Jetzt dreht sich bei den Königsblauen alles nur noch um einen Namen
Wolfsburg/Gelsenkirchen Kommt er oder kommt er nicht? Die mögliche Rückkehr von Ralf Rangnick als künftiger Sportvorstand überlagert beim FC Schalke 04 längst alle anderen Themen. Doch noch an eine sportliche Rettung in der FußballBundesliga zu glauben, verbietet sich spätestens seit dem 0:5 (0:1) beim VfL Wolfsburg, bei dem auch der Effekt des vierten Trainerwechsels in dieser Saison schon nach dem zweiten Spiel unter Dimitrios Grammozis auf beinahe bemitleidenswerte Weise verpuffte.
Also dreht sich alles nur noch um die Frage, wer im Sommer den sportlichen Neuaufbau betreiben und den Klub aus seiner nicht enden wollenden Abwärtsspirale befreien soll. Für die meisten Fans ist die Antwort offenbar klar: Ralf Rangnick!
Im Internet wurde noch am Freitagabend eine Petition gestartet, die seine Verpflichtung als Sportvorstand fordert und die schon in den ersten 30 Stunden mehr als 28000 Unterstützer fand.
Womöglich wird dieses Stimmungsbild an der Basis auch noch einmal die Mehrheitsverhältnisse im Aufsichtsrat beeinflussen. Denn dort gab es nach Informationen der Bild und der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung einen heftigen Streit über die mögliche Rangnick-Rückkehr. Den Berichten zufolge möchte der Aufsichtsratschef Jens Buchta lieber Markus Krösche engagieren, der 2019 pikanterweise Rangnick als Sportdirektor bei RB Leipzig ablöste. Doch das hat sich offenbar erledigt. „Ich stehe nicht zur Verfügung“, sagte Krösche der Bild (Sonntag).
Rangnick dagegen soll nach übereinstimmenden Medienberichten bereit zu einer Rückkehr zu dem Verein sein, den er bereits in den Jahren 2004, 2005 und 2011 trainierte. Nur einem kann die aktuelle Entwicklung nicht gefallen: dem neuen Schalker Trainer Dimitrios
Grammozis. Ob der frühere Bundesliga-Profi beim Tabellenletzten nur eine Übergangs- oder eine Zukunftslösung ist, steht vor dem Hintergrund einer möglichen Rangnick-Rückkehr mehr denn je infrage.
Dazu musste Grammozis in seinem erst zweiten Spiel als SchalkeTrainer beim VfL Wolfsburg einen Auftritt mitansehen, der durch ein skurriles Eigentor von Mustafi (31. Minute) zunächst in die falsche Richtung kippte und nach der Pause durch weitere Gegentore von Weghorst (51.), Baku (58.), Brekalo (64.) und Philipp (79.) dramatisch den Bach runterging.