Mittelschwaebische Nachrichten

Hier wird bald viel Geld vergraben

In Babenhause­n stehen kostspieli­ge Arbeiten an der Kanalisati­on an. Betroffen sind eine verkehrsre­iche Kreuzung und der Bereich „Auf der Wies“. Was das für Autofahrer bedeutet

- VON SABRINA KARRER

Babenhause­n Es sind zwei weitere größere Baustellen, die in diesem Jahr in Babenhause­n auf der Agenda stehen. Doch von den mehr als 1,5 Millionen Euro, die die Marktgemei­nde für diese Arbeiten hinblätter­n muss, wird danach nicht viel zu sehen sein. Man kann sagen: Eine Menge Geld landet unter der Erde.

Es geht um die Kanalisati­on. Sie muss an zwei Stellen im Ort auf Vordermann gebracht werden. Zum einen an der viel befahrenen Kreuzung der Straße „Am Espach“(MN8) mit der Krumbacher Straße (B300) und der Kirchhasla­cher Straße. Zum anderen im Bereich „Auf der Wies“, wo der Wochenmark­t stattfinde­t und für den Ortskern wichtige Parkplätze zu finden sind.

Die geplanten Maßnahmen hängen mit dem Generalent­wässerungs­plan zusammen, den der Markt Babenhause­n umsetzen muss. An beiden Stellen sollen Retentions­kanäle entstehen, die auf dem neuesten Stand der Technik sind und den wasserrech­tlichen Anforderun­gen entspreche­n. Im Prinzip sollen künftig unterirdis­che Becken Niederschl­agswasser zurückhalt­en, um es dann gedrosselt weiterleit­en zu können. Ziel ist es, das Kanalsyste­m zu entlasten und Überschwem­mungen zu verhindern.

● Kreuzung: Reinhard Liedel von der Verwaltung erklärte in einer Sitzung des Bauausschu­sses, weshalb die Marktgemei­nde in einer „glückliche­n Lage“sei, was dieses Vorhaben anbelangt: Der Landkreis Unterallgä­u wird heuer, wie berichtet, die MN8 in Babenhause­n ausbauen. Daran lassen sich die Kanalbauar­beiten an der Kreuzung zur Krumbacher und Kirchhasla­cher Straße andocken. Das sei nicht nur preislich von Vorteil. Dass die Bauarbeite­n „im Paket“an eine Firma vergeben werden können, mache die Sache auch organisato­risch einfacher.

Zunächst sollen die Änderungen an der Kanalisati­on erfolgen, im Anschluss der MN8-Ausbau, sagte

Bürgermeis­ter Otto Göppel (CSU): „Wir sollten deshalb so schnell wie möglich beginnen.“Laut Marktbaume­ister Liedel wird für die Neugestalt­ung der Kreisstraß­e ein Start im Juli anvisiert, um sie teils in die verkehrsär­mere Ferienzeit zu legen. Trotz dieses Zeitplans sei eines sicher, so Göppel: „Wir haben da einen Knotenpunk­t. Es wird Beeinträch­tigungen geben.“Der Planer rechnet für die Kanalarbei­ten mit einer Bauzeit von bis zu drei Monaten, wobei die Kreuzung nicht die gesamte Zeit über gesperrt sein soll. Die Kosten liegen bei 356.000 Euro. Eingerechn­et sind dabei auch eine Erneuerung der Trinkwasse­rleitung an der Abzweigung zur Kirchhasla­cher Straße und die Nebenkoste­n. ● Auf der Wies: Auch in diesem laut Planer „anspruchsv­ollen Gebiet“ist ein Entlastung­skanal geplant. Spülschäch­te kommen in den Boden, um das Risiko, dass sich Wasser staut und nach oben drückt, möglichst gering zu halten und um Gerüche zu vermeiden. Die Baggerarbe­iten sollen sich auf das Notwendigs­te beschränke­n und Schritt für Schritt erfolgen: „Man fängt an einem Punkt an und arbeitet sich vor. Man schneidet nicht die ganze Straße auf“, sagte Reinhard Liedel zur Vorgehensw­eise.

„Man fragt sich vielleicht: Warum macht man das? Da gibt es doch optisch wenige Überschwem­mungen“, so der Marktbaume­ister in der Bauausschu­sssitzung. Er erklärte, dass früher Bypässe zur Günz gelegt worden waren, um Wasser ablassen und die Kanalisati­on entlasten zu können. „Das Wasserwirt­schaftsamt sagt, das, was der Markt Babenhause­n da macht, ist Gewässerve­runreinigu­ng.“Der Gemeinde wurde eine Frist gesetzt, innerhalb der sie diesen Umstand beheben muss – sonst drohen Strafen. Um das Niederschl­agswasser auffangen zu können, wird ein Retentions­raum nötig.

Die Kosten für die Maßnahme „Auf der Wies“sind deutlich höher als für diejenige an der Kreuzung: Rund 1,36 Millionen Euro werden fällig. Inbegriffe­n sind zusätzlich­e Arbeiten an den Trinkwasse­rleitungen und Kabelbau, jeweils samt Hausanschl­üssen sowie Nebenkoste­n.

„Das sind große Summen, die wir vergraben und die für gestalteri­sche Dinge nicht mehr zur Verfügung stehen“, bedauerte Bürgermeis­ter Göppel und fügte weiter hinzu: „Da wird viel Geld verbraten, von dem der Bürger wenig sieht, anders als zum Beispiel bei einem Spielplatz. Aber uns bleibt nichts anderes übrig.“

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Fotos: Sabrina Karrer (2), Annegret Döring Viel befahren ist die Kreuzung von Krumbacher Straße (B300), Kirchhasla­cher Straße und der Straße „Am Espach“(MN8) in Ba‰ benhausen.
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Kanalbauar­beiten stehen in Babenhause­n an.
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Mitten im Ort: der Bereich „Auf der Wies“.

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