Mittelschwaebische Nachrichten
„Freiheit, Gemeinschaft, Toleranz“
Demonstration Erneute Veranstaltung im Krumbacher Stadtgarten für die Einhaltung der Grundrechte und gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen. Welche Akzente es diesmal gab
Krumbach Es war die sechste Demo gegen die Corona-Maßnahmen. Organisator Andreas Mayer hatte es auf den Punkt gebracht: „Sie verursachen mehr Leid, als sie verhindern.“Dies sei das, was die Menschen hier vereine und es sei wichtig, dabei den Begriff „Menschheitsfamilie“zu verwenden. Für seine Forderung nach einem Corona-Untersuchungsausschuss hatte er Beifall geerntet, bevor er mit Torsten Böhm nach der Melodie des Lieds „Die Gedanken sind frei“bekräftigte, dass alle Menschen frei seien und das Grundgesetz zu ehren sei.
Vortragsredner Rudolf Steiner zitiert
„Freiheit“, „Gemeinschaft“, „Toleranz“und „Mensch sein“, so lauteten die Antworten aus der Menge auf die Frage von Redner Joscha Eckl, wofür man hier im Stadtgarten stehe. Man müsse sich fragen, ob das, was man als Wahrheit sehe auch tatsächlich die Wahrheit sei und es hänge davon ab, wie man diese wahrnehme, so Eckl. Was die Wahrnehmung einschränke, sei die Angst, keinen Fehler zu machen, nachdem in Deutschland alles perfekt sei. Erst mit richtigem Zuhören ohne Für- und ohne Widerspruch, ohne Sympathie und ohne Antipathie,
anstatt mit dem Bombardieren von Argumenten, erkenne man das Bedürfnis seines Gegenübers. Eckl forderte die Teilnehmer zu Gesprächen auf und aufeinander zuzugehen. Was man aber sage, müsse authentisch sein. „Heilsam ist nur, wenn im Spiegel der Menschenseele sich bildet die ganze Gemeinschaft und in der Gemeinschaft lebet der Einzelseele Kraft“, zitierte Eckl den österreichischen Publizisten, Esoteriker und Vortragsredner Rudolf Steiner.
Rede eines AfD-Abgeordneten wird eingespielt
Eine eingespielte Rede, in der AfDBundestagsabgeordneter Martin Sichert Abgeordnete wegen Verantwortungslosigkeit
und fehlender Vorbildfunktion angegriffen hatte und dass die Existenz von Zehntausenden Gastwirten ruiniert worden sei, fand im Stadtgarten ebenso Beifall wie die Schlussrede von Charly Chaplin aus seinem Film „Der große Diktator“.
Man habe eine Schockwirkung erzielen wollen, griff Andrea Zellermayer die Corona-Politik an. Es sei eine der Vorgaben gewesen, die Menschen in Angst und Schrecken zu halten. Martin Wiedenmann kritisierte: Das Wirtschaftssystem sei zerstörerisch und verursache ständig Kollateralschäden. Die inszenierte Krise gebe Anlass, sich zu überlegen, wie man künftig leben wolle. Auch im Hinblick auf die
Pflegekräfte wäre vieles besser zu machen.
Klemens Funk: Politik fährt Wirtschaft an die Wand
Klemens Funk betonte: „Grundrechte sind nicht nur systemrelevant, sie sind systemfundamental.“Die aber spielten derzeit offensichtlich die wesentlich kleinere Rolle. Die derzeitige Politik gefährde Arbeitsplätze, die Wirtschaft werde an die Wand gefahren. Seine Forderung nach einem neuen Grundrecht, nämlich, wie er sagte, „sich nicht verarschen lassen zu müssen“, erntete ebenfalls Applaus.
Ein Besucher aus dem Nachbarlandkreis, der seinen Gastronomiebetrieb schließen musste und im Juni wieder öffnen darf, bemerkte im Gespräch: Man sehe keinen Horizont, man hätte früher wieder ins Laufen kommen sollen. Wenn man die Berichterstattung ansehe, sei viel Angst geschürt worden. „Wir werden wieder da sein, nächsten Samstag, übernächsten Samstag und immer wieder“, versicherte Andreas Mayer am Ende der Demo, die äußerst friedlich, fast familiär verlaufen war. Mindestabstände wurden ebenfalls eingehalten. Die Polizei zeigte Präsenz, mehr war nicht notwendig. „Wir sind zufrieden“, bestätigte Susanne Höppler, Leiterin der Polizei Krumbach.