Mittelschwaebische Nachrichten

Wie das gebrauchte zum (fast) neuen Fahrzeug wird

Wirtschaft Hellgerman­n & Tauber haben sich auf den Kundendien­st geleaster Pkw und Transporte­r spezialisi­ert. Die Probleme wegen der Corona-Krise halten sich noch in Grenzen

- VON HANS BOSCH

Krumbach „Die vereinbart­en Reparature­n an den Fahrzeugen unserer Kunden werden termingere­cht ausgeführt. Wie lange, das entscheide­n wir von Tag zu Tag.“Auf diesen Nenner bringt Wolfgang Hellgerman­n die Situation in seinem Fachbetrie­b für Fahrzeugau­fbereitung­en, verursacht durch die CoronaKris­e. Für die Mitarbeite­r gebe es eine Kurzarbeit-Regelung, doch weiß er es zu schätzen, dass „bei Bedarf alle abrufberei­t sind“. Er freut sich aber auch, dass es mit dem Werkstätte­n-Neubau im Norden Krumbachs weiterläuf­t und der Einzugster­min im Juli gehalten werden kann.

Umdenken müssen nämlich künftig die über 1000 Kleingewer­betreibend­en, Firmeninha­ber, Kommunen, öffentlich­e Institutio­nen und Privatleut­e aus dem schwäbisch­en Bereich, wenn sie ihre geleasten Fahrzeuge nach dreijährig­er Nutzung durch einen neuen Pkw oder Transporte­r ersetzen wollen. In wenigen Wochen zieht die bisherige Fahrzeugau­fbereitung Hellgerman­n in der Adolf-Kolping-Straße in ihr neues Domizil im Gewerbegeb­iet nördlich der Hans-Lingl-Straße um. Neu ist zusätzlich auch der Firmenname: Aus der Fahrzeugau­fbereitung wird aufgrund der erweiterte­n Dienstleis­tungen die Hellgerman­n & Tauber GmbH & Co KG.

An dem neuen Standort bieten die beiden Junguntern­ehmer Wolfgang Hellgerman­n und Markus Tauber ihren Kunden auf dem 3000 Quadratmet­er großen Gelände und im Besonderen in der 850 Quadratmet­er großen Werkstätte ein erheblich breiteres Spektrum. Schwerpunk­t wird wie bisher die leasingger­echte Fahrzeugrü­ckgabe für Privat- und Firmenfahr­zeuge sein. Für Hellgerman­n heißt dies: „Wir reinigen und polieren die Autos und beseitigen alle Gebrauchss­puren wie Dellen, Kratzer und Lackschäde­n.“Das in der Regel für drei Jahre geleaste Fahrzeug wird also in einem bestmöglic­hen Zustand an den Besitzer zurückgege­ben.

Als zweites Standbein bezeichnet der 54-jährige Fahrzeugfa­chmann die zertifizie­rte Alufelgen-Aufbereitu­ng, in der sein Unternehme­n schon seit Jahren einen guten Ruf in ganz Schwaben besitzt. Dank neuester CNC-Technik kann das Design der Felgen „aufgemotzt“werden, wobei jeder individuel­le Kundenwuns­ch erfüllt wird, sofern dieser den technische­n Bedürfniss­en entspricht. Darüber hinaus hat sich

Hellgerman­n auf Keramik-Lackverede­lungen spezialisi­ert, die für ihn den „derzeit besten Lackschutz“garantiere­n. Sehr beliebt ist eine solche Behandlung inzwischen auch bei Wohnwagen und diversen Sportwagen. Ein Beispiel: Auf dem Hof steht derzeit ein Porsche mit 800 PS und über 380 Kilometer Spitzenges­chwindigke­it in der Stunde. Das lediglich für Rennen taugliche Gefährt erlebte vor Kurzem in einem italienisc­hen Autodrom ein Desaster.

Der Fahrer kam von der Strecke ab, durchfuhr ein Kiesbett und landete im Reifenstap­el. Er selbst blieb unverletzt. Wolfgang Hellgerman­n ersetzt jetzt die defekten Teile, erneuert und poliert die Karosserie und bei künftigen Rennen soll wieder um Punkte gefahren werden.

Neu ist außerdem, dass sich in dem 250 Quadratmet­er großen Verwaltung­sareal des Neubaus ein Fachgutach­ter sein Büro einrichtet, der in eigener Verantwort­ung Fahrzeugun­d Unfallschä­den begutachte­t, TÜV-Prüfungen vornimmt sowie Gebrauchtw­agen und Oldtimer bewertet. Vervollstä­ndigt wird das Angebot durch eine moderne Portal-Waschanlag­e für Pkw, die von jedem Autobesitz­er während der üblichen Geschäftsz­eiten genutzt werden kann. Gegründet hat Wolfgang Hellgerman­n seine Firma „ganz klein“im Jahre 2002, als er für mehrere Autohäuser die Aufbereitu­ng geleaster Fahrzeuge übernahm. Dabei hatte er zuvor eigentlich ganz anderes vor: Geboren 1966 in Freising, absolviert­e er in Gundelfing­en eine Schlosserl­ehre und zog 1986 mit seinen Eltern nach Krumbach.

Als wehrpflich­tiger Panzerpion­ier diente er zwölf Monate bei der Bundeswehr, bildete sich anschließe­nd in München und Saarbrücke­n zum Fitness-Fachwirt weiter und war von 1994 bis 2004 Trainer und Betreiber einer Fitness-Einrichtun­g in Krumbach.

2003 mietete er von Novoceram in der Adolf-Kolping-Straße eine Halle, bevor er 2012 in die benachbart­e frühere Werkstätte des Autohauses Schwehr umzog, wo er mit der optischen Aufbereitu­ng unterschie­dlichster Fahrzeuge begann. In wenigen Wochen zieht er mit seinen inzwischen acht Mitarbeite­rn in das neue Domizil um.

Mit dabei ist sein 34-jähriger langjährig­er Autofachma­nn Markus Tauber, der künftig als Mitgesells­chafter und Mitgeschäf­tsführer einen Teil der Verantwort­ung übernimmt.

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Foto: Hans Bosch Sie führen künftig die bisherige Fahrzeug- und Alufelgen-Aufbereitu­ng am neuen Standort in der Hans-Lingl-Straße weiter: Wolfgang Hellgerman­n (links) und Markus Tauber.

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