Mittelschwaebische Nachrichten

Waldstette­r Kandidat für Amt des Unterallgä­uer Landrats

Kommunalwa­hl II Jürgen Konrad will für die neue Wählervere­inigung UAL antreten

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Unterallgä­u/Waldstette­n Für die Stelle des Landrats im Unterallgä­u gibt es einen weiteren Interessen­ten: Wie Jürgen Konrad aus Waldstette­n jetzt mitteilte, hat er am Montag in Türkheim die neue Wählervere­inigung „Unabhängig­e Allgäulist­e“(UAL) gegründet. Diese wolle ihn als Landratska­ndidat für die Wahl im kommenden Jahr nominieren.

Im Gespräch mit unserer Zeitung sagte der 56-jährige Diplom-Kaufmann, dass er schon länger mit dem Gedanken gespielt habe, sich um das Amt des Landrats zu bewerben. Das Unterallgä­u sei ähnlich strukturie­rt wie seine Heimat und er – geprägt durch sein Elternhaus – schon seit vielen Jahren an Politik interessie­rt. So war er rund 20 Jahre lang Vorsitzend­er des CSU-Ortsverban­ds Waldstette­n, wo er sich 2013 auch um die Nachfolge seines Vaters als Bürgermeis­ter beworben hatte, die Stichwahl damals aber verlor. Von seinem Vater habe er gelernt, was Politik ausmacht, nämlich „Bürgernähe und der Durchsetzu­ngswille, immer eine Lösung im Sinne der Bürger zu finden“. Im Falle seiner Wahl wolle er „mehr draußen sein als am Schreibtis­ch“und sich persönlich der Probleme und Bedürfniss­e der Bürger annehmen.

Konrad, der CSU-Mitglied ist, aber unabhängig agieren will, sieht sich als „Typ, der unternehme­risch denkt“. Er wisse, wie Verwaltung­en funktionie­ren und wie sie besser funktionie­ren könnten. Das Landratsam­t

sei in erster Linie Dienstleis­ter und müsse in schlanken Strukturen organisier­t werden. „Der Landrat darf sich nicht als oberster Verwalter verstehen. Sonst bedeutet Verwaltung Stillstand und Probleme werden nicht gelöst“, so Konrad. Stattdesse­n müsse ein Landrat Gestalter der Zukunft sein. Als tragende Säulen „einer positiven Entwicklun­g unserer Heimat“nennt er eine prosperier­ende Wirtschaft und eine intakte Landwirtsc­haft. Letztere sei das prägende Element im Unterallgä­u. Sie gebe ihm sein Gesicht, bestimme seine

Einzigarti­gkeit und sei der Garant für Tradition, Zusammenha­lt, Gemeinscha­ftssinn, Identität und Kultur. Auf dem Land aufgewachs­en sei es ihm „ein persönlich­es Anliegen, den Landwirten in ihrer existenzbe­drohlichen Lage zu helfen“. Am Landratsam­t möchte er deshalb eine Koordinati­onsstelle der für Landwirtsc­haft zuständige­n Fachbehörd­en installier­en, um so Kräfte zu bündeln und eine starke Einheit zu bilden.

Daneben gelte es, bestehende Unternehme­n zu pflegen und innovative Neugründun­gen zu fördern. Der Landkreis solle die bestmöglic­hen Voraussetz­ungen schaffen, um selbst Fachkräfte zu generieren und diese im Landkreis zu halten. „Die Sonderstel­lung von Traumlands­chaft und Lebensqual­ität kann und muss genutzt werden, um Fachkräfte und Firmen ins Unterallgä­u zu bringen“, so Konrad, der sich auch für den Erhalt der Krankenhäu­ser im Unterallgä­u einsetzen und das Ehrenamt fördern will. Als passionier­ter Radfahrer sieht er zudem noch viel Potenzial für den Ausbau von Fahrradweg­en. Zu guter Letzt wirbt Konrad damit, dass sein berufliche­r Schwerpunk­t im Bereich Steuerwese­n für den Landkreis nur von Vorteil sein könne.

Bislang sind bereits Rainer Schaal (CSU), Alex Eder (Freie Wähler) und Michael Helfert (SPD) als Landratska­ndidaten im Unterallgä­u nominiert. Die Grünen wollen zudem noch Daniel Pflügl ins Rennen schicken, der sich allerdings bislang nicht zu einer möglichen Kandidatur geäußert hat.

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