Mittelschwaebische Nachrichten

Mehr Nahrung für Insekten an Kreisstraß­en

Unterallgä­u will neue Konzepte umsetzen

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Unterallgä­u Seit Jahren legt der Landkreis Unterallgä­u Blumenwies­en auf Kreisverke­hren, Mittelinse­ln und an Straßenrän­dern an. So finden Bienen, Schmetterl­inge und andere Insekten an verschiede­nen Kreisstraß­en auf einer Fläche von insgesamt 1,3 Hektar zusätzlich­e Nahrung. Wie man mehr für den Erhalt der Artenvielf­alt tun kann, hat Walter Pleiner, Tiefbauamt­sleiter am Landratsam­t, kürzlich dem Umweltauss­chuss des Unterallgä­uer Kreistags vorgestell­t. Dieser begrüßte das Konzept, das zusammen mit Markus Orf, Kreisfachb­erater für Gartenkult­ur und Landespfle­ge, entwickelt worden ist.

Überall dort, wo es die Verkehrssi­cherheit erfordert, die Sicht frei bleiben oder das Wasser abfließen muss – also auf allen Flächen direkt an der Straße – wird weiterhin mindestens zweimal im Jahr gemäht. Alle anderen Flächen werden schon jetzt seltener gemäht, um Insekten Nahrung zu bieten. Künftig sollen solche Flächen zudem neu bestellt werden. Geplant sind drei Maßnahmen: eine komplette Neuansaat mit vorherigem Bodenausta­usch in Kombinatio­n mit Baumaßnahm­en, eine ökologisch­e Aufwertung und ein veränderte­s Mähverhalt­en.

Umgesetzt werden diese Maßnahmen zunächst auf folgenden Flächen: Der Boden ausgetausc­ht und neuangesät wird zum Beispiel an der Kreisstraß­e MN 8 auf Höhe Weinried. Durch ein neues Pflegekonz­ept ökologisch aufgewerte­t wird unter anderem die Streuobstw­iese an der Kreisstraß­e MN 17 entlang der Autobahn. Speziell gemäht wird künftig etwa zwischen dem Kohlberg und Erkheim. Dafür soll für 40000 Euro ein Anbaugerät an das Flächenmäh­gerät beschafft werden, mit dem das Grün geschnitte­n und danach abgeräumt werden kann. Normalerwe­ise wird das Schnittgut zerkleiner­t und liegengela­ssen.

Unabhängig von dem neuen Konzept legt der Landkreis bei Neuund Ausbaumaßn­ahmen von Kreisstraß­en seit Jahren Blumenwies­en an. Darüber hinaus pflanzt er laut Pleiner Bäume, Sträucher und Hecken an den Straßen und gleicht Beeinträch­tigungen der Natur an anderer Stelle aus. So verfügt der Landkreis über 7,13 Hektar Ausgleichs­flächen. 2,54 Hektar weitere Flächen sollen bald hinzukomme­n, erklärte der Leiter des Tiefbauamt­s. Außerdem besitzt der Landkreis 265 Hektar Naturschut­zflächen – 98 Prozent davon haben Biotop-Status. Gepflegt wird der Großteil dieser Grundstück­e vom Landschaft­spflegever­band.

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