Mittelschwaebische Nachrichten
Norbert Weiß wehrt sich gegen angebliche Falschaussage
Projekt Deisenhauser Bürgermeister verteidigt seine Argumentation zum Nattenhauser Bauhof und übt seinerseits Kritik
Nattenhausen Norbert Weiß wehrt sich gegen den Vorwurf, er habe im Zuge der Bürgerinformationsveranstaltung zum geplanten Bauhof in Nattenhausen eine falsche Tatsache behauptet. Eine Leserin hatte dem Bürgermeister von Deisenhausen unterstellt, seine Aussage, der für den geplanten Bauhof ins Auge gefasste Alternativstandort „Alte Schutte“sei ein Biotop, wäre falsch. Die Leserin hatte mit einem Verweis auf die Internetseite geoportal.bayern argumentiert, wo Biosphärenreservate gelistet seien. Weiß wehrt sich gegen die aus seiner Sicht „öffentliche Unterstellung einer Falschaussage und betont, er habe nicht von einem Biosphärenreservat gesprochen, sondern von einem Biotop. Das ist ein Unterschied. „Der bezeichnete Alternativstandort wird unter Biotopteilflächen Nummer 7727-0082-006 geführt“, sagt Weiß.
Er wolle bei dieser Gelegenheit auch darauf hinweisen, dass sich die Verantwortlichen „wirklich viele Gedanken“bei der Suche nach einem geeigneten Standort gemacht hätten. Der jetzt ins Blickfeld geratene Standort in Nattenhausen sei erst durch die Absagen an anderen Orten zum Thema geworden. Er habe zudem den Eindruck bei der Bürgerversammlung gewonnen, dass lediglich fünf bis acht Personen gegen das Vorhaben agieren. Die restlichen Bürger, vor allem jene, die sich innerhalb der Dorfgemeinschaft engagierten, stünden dem Konzept weniger ablehnend und teils sogar zustimmend gegenüber.
Bei der Betrachtung des historischen Kreuzbergs – hier soll in früheren Zeiten die Ritter von Nattenhausen eine Burg besessen haben – falle ihm auf, dass die wirklich wertvolle Hangseite zum Dorf hin in den vergangenen Jahrzehnten mit etlichen Wohnhäusern bebaut wurde. „Die Doppelmoral einzelner wird erkennbar, wenn man sich erinnert, dass vor wenigen Jahren an der oberen Kante des Kreuzbergs ein Wohnhaus nicht unerheblich über der festgesetzten Höhenlage errichtet wurde“, sagt Weiß.
Die wichtigste Botschaft des Abends dürfe bei der ganzen Aufregung nicht vergessen werden. Der Vorsitzende des Kreuzbergvereins habe explizit darauf hingewiesen, dass das Landesamt für Denkmalpflege durch das Vorhaben keine Beeinträchtigung des historischen Kreuzbergs sehe. Die Aussage des bereits vorliegenden Emissionsgutachtens sei „klipp und klar“. „Es gibt keine Beeinträchtigung“, so Weiß. Die Angst, im Winter durch nachts startende Räumfahrzeuge belästigt zu werden, hält Weiß für übertrieben. Die Fahrzeuge seien beim Start bereits mit Salz beladen. Außerdem gehe es ja darum, die Straßen frei zu räumen, nicht das Gelände des Bauhofs.
Den Bauhof auf schlechtem Untergrund zu errichten, sei technisch zwar möglich, aber höchst aufwendig und aus finanzieller Sicht nicht gerechtfertigt.