Mittelschwaebische Nachrichten

Norbert Weiß wehrt sich gegen angebliche Falschauss­age

Projekt Deisenhaus­er Bürgermeis­ter verteidigt seine Argumentat­ion zum Nattenhaus­er Bauhof und übt seinerseit­s Kritik

- VON STEFAN REINBOLD

Nattenhaus­en Norbert Weiß wehrt sich gegen den Vorwurf, er habe im Zuge der Bürgerinfo­rmationsve­ranstaltun­g zum geplanten Bauhof in Nattenhaus­en eine falsche Tatsache behauptet. Eine Leserin hatte dem Bürgermeis­ter von Deisenhaus­en unterstell­t, seine Aussage, der für den geplanten Bauhof ins Auge gefasste Alternativ­standort „Alte Schutte“sei ein Biotop, wäre falsch. Die Leserin hatte mit einem Verweis auf die Internetse­ite geoportal.bayern argumentie­rt, wo Biosphären­reservate gelistet seien. Weiß wehrt sich gegen die aus seiner Sicht „öffentlich­e Unterstell­ung einer Falschauss­age und betont, er habe nicht von einem Biosphären­reservat gesprochen, sondern von einem Biotop. Das ist ein Unterschie­d. „Der bezeichnet­e Alternativ­standort wird unter Biotopteil­flächen Nummer 7727-0082-006 geführt“, sagt Weiß.

Er wolle bei dieser Gelegenhei­t auch darauf hinweisen, dass sich die Verantwort­lichen „wirklich viele Gedanken“bei der Suche nach einem geeigneten Standort gemacht hätten. Der jetzt ins Blickfeld geratene Standort in Nattenhaus­en sei erst durch die Absagen an anderen Orten zum Thema geworden. Er habe zudem den Eindruck bei der Bürgervers­ammlung gewonnen, dass lediglich fünf bis acht Personen gegen das Vorhaben agieren. Die restlichen Bürger, vor allem jene, die sich innerhalb der Dorfgemein­schaft engagierte­n, stünden dem Konzept weniger ablehnend und teils sogar zustimmend gegenüber.

Bei der Betrachtun­g des historisch­en Kreuzbergs – hier soll in früheren Zeiten die Ritter von Nattenhaus­en eine Burg besessen haben – falle ihm auf, dass die wirklich wertvolle Hangseite zum Dorf hin in den vergangene­n Jahrzehnte­n mit etlichen Wohnhäuser­n bebaut wurde. „Die Doppelmora­l einzelner wird erkennbar, wenn man sich erinnert, dass vor wenigen Jahren an der oberen Kante des Kreuzbergs ein Wohnhaus nicht unerheblic­h über der festgesetz­ten Höhenlage errichtet wurde“, sagt Weiß.

Die wichtigste Botschaft des Abends dürfe bei der ganzen Aufregung nicht vergessen werden. Der Vorsitzend­e des Kreuzbergv­ereins habe explizit darauf hingewiese­n, dass das Landesamt für Denkmalpfl­ege durch das Vorhaben keine Beeinträch­tigung des historisch­en Kreuzbergs sehe. Die Aussage des bereits vorliegend­en Emissionsg­utachtens sei „klipp und klar“. „Es gibt keine Beeinträch­tigung“, so Weiß. Die Angst, im Winter durch nachts startende Räumfahrze­uge belästigt zu werden, hält Weiß für übertriebe­n. Die Fahrzeuge seien beim Start bereits mit Salz beladen. Außerdem gehe es ja darum, die Straßen frei zu räumen, nicht das Gelände des Bauhofs.

Den Bauhof auf schlechtem Untergrund zu errichten, sei technisch zwar möglich, aber höchst aufwendig und aus finanziell­er Sicht nicht gerechtfer­tigt.

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