Mittelschwaebische Nachrichten
Wenn die Tulpen blühen ...
Lieblingsblume ... im eigenen Garten: Der Galerist Karlheinz Schoblocher erzählt von seiner Lieblingsblume – der Tulpe
„Meine Lieblingsblume“: So heißt unsere Serie. Bestimmte Blumen können für Menschen mit besonderen Momenten ihres Lebens und unvergesslichen Erinnerungen verbunden sein. Blumen sind ein Zauber zu jeder Jahreszeit. All dem möchten wir in unserer Serie nachspüren. Unser Gesprächspartner ist diesmal Karlheinz Schoblocher, Galerist und Maler in Krumbach.
Krumbach Die Tulpen stehen für Karlheinz Schoblocher für den Neuanfang. Neuanfang bedeutet, es wird bald Sommer, das Jahr beginnt von Neuem. So sei es auch in seinem Leben. Oft habe der Künstler einen Neuanfang starten müssen.
Karlheinz Schoblocher ist im April 1958 in Krumbach geboren. Er besuchte dort die Schulen und studierte in Augsburg Grafik-Design. Er arbeitete zwei Jahre in Memmingen in einer Werbeabteilung. 1994 hat er sich mit einem Partner in Ulm mit einer Werbeagentur selbstständig gemacht. Er musste die Agentur aufgeben, da laut Schoblocher sein Partner aufgab.
2006 bis 2007 arbeitete Schoblocher bei der Druckerei Ziegler. Im Anschluss startete er wieder einen Neuanfang, wollte sich nur noch seiner Malerei widmen. Seit seiner Kindheit war die Malerei ein wichtiger Bestandteil seines Lebens. Auliebt er es, zu kochen. So baute er den Dachboden in seinem Haus in Krumbach aus und richtete dort sein Atelier ein. Schoblocher lebt mit seiner Frau in Krumbach. 2018 hatte er die Gelegenheit eine Galerie nahe des Hürbener Wasserschlosses zu eröffnen. Dort malt der Künstler, stellt neben seinen eigenen Werken auch Arbeiten anderer Künstler aus und arbeitet nebenher noch drei Tage im Legoland.
Im April hat er Geburtstag, dann beginnen auch die Tulpen zu blühen. Zu seinem Geburtstag bekommt er immer einen großen, bunten Strauß seiner Lieblingsblumen. „Sie erinnern mich einfach an mein Leben, wie es in den Jahren so lief. Immer wieder neu anfangen, nie aufgeben, das ist mein Motto“, erzählt Schoblocher im Gespräch mit unserer Zeitung. In seinem Garten stehen viele Tulpen. Da er aber keine Lust hat, die Tulpenzwiebeln im Herbst aus der Erde zu nehmen, lässt er sie einfach im Garten. „Irgendwie müssen sich die Zwiebeln teilen oder vermehren. Auf jeden Fall beobachte ich jedes Jahr wie die Tulpen an verschiedenen Stellen im Garten sprießen. Es ist immer wieder ein Erlebnis, die schöne Blume an unterschiedlichsten Stellen im Garten zu finden“, lächelt Schoblocher beim Gedanken an seine Tulpen.
Die Tulpe kommt aus dem türkischen und heißt Turban. Schoblocher findet die Geschichte der Tulpe ganz faszinierend. Im 17. Jahrhundert gab es in Holland eine richtige Tulpenmanie. Tulpen wurden da zu höchsten Preisen gehandelt. Die Tulpenmanie wird als die erste Speßerdem kulationsblase in der Wirtschaftsgeschichte angesehen. 1637 brach der Tulpenboom abrupt ab und es gab quasi den ersten „Börsencrash“. Holland sei zwar immer noch ein Tulpenland, aber nicht zu vergleichen mit dem 17. Jahrhundert. Für Karlheinz Schoblocher ist die Tulpe einfach nur eine sehr schöne Blume, die für ihn den Beginn des Sommers bedeutet.