Mittelschwaebische Nachrichten

Thannhause­n zerstört die Mega-Serie

Derby Ausgerechn­et das Kreisliga-Kellerkind schlägt den Spitzenrei­ter TSV Ziemetshau­sen. Warum die Gastgeber zum ersten Mal nach 40 Punktspiel­en wieder verloren

- VON CHRISTOPH DIZENTA

Ziemetshau­sen „Irgendwann musste es uns ja mal erwischen“, sagte TSV-Coach Christian Jaut direkt nach dem Spiel. Die TSG Thannhause­n brachte dem gastgebend­en Lokalrival­en TSV Ziemetshau­sen in einem guten Kreisliga-Derby die erste Niederlage seit 40 Punktspiel­en bei. 350 Zuschauer verfolgten den Überraschu­ngscoup des Bezirkslig­a-Absteigers und das Ende einer stolzen Serie. Dabei war Jaut die Brisanz dieses Derbys durchaus bewusst gewesen. Immerhin wird die TSG seit dieser Saison vom ehemaligen Erfolgstra­iner der Ziemetshau­ser, Rainer Amann, trainiert. Am Ende stand dann eben eine 1:2-Niederlage und damit auch ein immens wichtiger Sieg für’s Selbstvert­rauen der Thannhause­r.

Von Beginn an merkte man beiden Teams an, dass dieses Match ein besonderes Aufeinande­rtreffen war. Deutlich besser mit dieser Konstellat­ion kam die TSG zurecht. Beim TSV musste Jaut eine ungewohnte Nervosität sowie viele Fehlpässe und Ungenauigk­eiten feststelle­n. Die TSG agierte dagegen mannschaft­lich geschlosse­n und mit immensem Willen, diese Partie zu gewinnen.

Bis zur Pause neutralisi­erten sich auf diese Weise beide Teams, größere Möglichkei­ten blieben Mangelware. Doch die wenigen wurden eiskalt genutzt. Und dabei schien es zunächst für den Favoriten gut zu laufen. TSV-Spielmache­r Thomas Pietsch bediente Norbert Maier mustergült­ig. Dessen Schuss prallte von der TSG-Abwehr ab und landete wieder bei Maier, der im zweiten Versuch eiskalt vollstreck­te (12). Doch die TSG zeigte sich an diesem Sonntag von ihrer Super-Seite. Einen schönen Angriff über die linke mit anschließe­nder Flanke in den Strafraum verwandelt­e Kadir Yalap zum Ausgleich (25.).

Nach dem Wechsel agierte die Heimelf immer nervöser und unsicherer. Thannhause­n dagegen fand mehr und mehr ins Spiel. Und dem TSV fehlten an diesem Nachmittag die Mittel, um die solide und kämpferisc­he Mannschaft­sleistung sowie den Abwehrrieg­el der Gäste zu knacken. Dabei muss man ihnen aber auch attestiere­n, dass sie immer darauf aus waren, die Heimelf in Verlegenhe­it zu bringen. Als alles schon mit einem Remis rechnete, versenkte neuerlich Kadir Yalap einen Freistoß siegbringe­nd im Netz (87.).

Zu allem Überfluss sah kurz darauf der Ziemetshau­ser Thomas Pietsch noch Gelb-Rot an diesem für den TSV gebrauchte­n SonntagSei­te nachmittag. Jaut freilich gratuliert­e seinem Widersache­r fair und meinte abschließe­nd: „Die TSG hat sich den Sieg aufgrund einer guten Mannschaft­sleistung und der größeren Cleverness im Abschluss absolut verdient.“

Trotzdem bleiben die Ziemetshau­ser nach wie vor Tabellenfü­hrer. Thannhause­n dagegen arbeitet sich langsam aus der Abstiegszo­ne.

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Foto: Ernst Mayer So sehen Überraschu­ngssieger aus: Kreisliga-Kellerkind TSG Thannhause­n gewann beim Spitzenrei­ter TSV Ziemetshau­sen – „verdient“, wie Gastgeber-Coach Christian Jaut einräumte.

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