Mittelschwaebische Nachrichten

„Lifeline“-Kapitän geht wieder an Bord

Mission Claus-Peter Reisch ist erneut im Mittelmeer unterwegs. Rettet er wieder Flüchtling­e?

-

Rom/Landsberg Der deutsche Kapitän der Hilfsorgan­isation Mission Lifeline, Claus-Peter Reisch, 58, ist wieder im zentralen Mittelmeer vor der libyschen Küste unterwegs. Mission-Lifeline-Sprecher Axel Steier sagte der Deutschen PresseAgen­tur am Samstag, es handele sich um eine Beobachtun­gsmission im zentralen Mittelmeer von Reisch und seinen Freunden, die der Dresdner Verein Mission Lifeline unterstütz­e. Reisch kommt aus Landsberg am Lech. Es sei nicht das Ziel, Migranten zu retten – als Kapitän sei Reisch dazu im Ernstfall aber verpflicht­et, erklärte Steier.

Bei dem neuen Schiff, der „Eleonore“, handelt es sich um ein Sportboot, das unter deutscher Flagge fährt. Kurzfristi­g könne es um die 100 Menschen aufnehmen, sei aber nicht für lange Transportw­ege geeignet. Seit Samstag befindet sich das Boot in der Such- und Rettungszo­ne vor der libyschen Küste, wo Hilfsorgan­isationen immer wieder Migranten von seeuntaugl­ichen Booten retten und nach Europa bringen.

Der Kapitän hatte im Juni 2018 im Mittelmeer vor der libyschen Küste mehr als 230 Migranten an Bord des Schiffs „Lifeline“genommen. Danach wurde das Schiff, das unter niederländ­ischer Flagge fuhr, tagelang auf hoher See blockiert. Im Mai wurde Claus-Peter Reisch auf Malta wegen fehlerhaft­er Registrier­ung des Schiffs zu einer Geldstrafe verurteilt. Die „Lifeline“liegt dort noch immer an der Kette. Gegen das Urteil war der Träger des Lew-Kopelew-Preises in Berufung gegangen.

 ?? Foto: Balk, dpa ?? Claus-Peter Reisch ist wieder als Kapitän im Mittelmeer unterwegs.
Foto: Balk, dpa Claus-Peter Reisch ist wieder als Kapitän im Mittelmeer unterwegs.

Newspapers in German

Newspapers from Germany