Mittelschwaebische Nachrichten
Das maximal Mögliche
Zum Artikel „Stadtvilla“oder „Kaserne“vom 11. Februar:
Leider ist es in Krumbach immer mehr in Mode gekommen, in Baugebieten, die ursprünglich für Ein -oder Zweifamilienhäuser gedacht waren, Mehrfamilienhäuser zu errichten. Es zählt nicht mehr das Vernunftprinzip, sondern das Maximalprinzip. Sprich, wie kann ich das Maximale aus einem Grundstück herausholen. Wer allerdings stets versucht, das Maximale für sich zu erreichen, macht das häufig auf Kosten von anderen. Dabei hinterlässt er dort nicht selten Unzufriedenheit, Unverständnis und Enttäuschung (in diesem Fall bei den Nachbarn). Ich stelle mir deshalb die Frage: Wenn in Krumbach die Nachfrage nach Wohnraum so hoch ist, wäre es dann nicht möglich und auch sinnvoll auf baureife unbebaute Grundstücke eine höhere Grundsteuer oder eine andere definierte Abgabe/Gebühr zu erheben (beispielsweise 2,5 % pro Jahr auf den Bodenrichtwert)? Zum einen kommt dadurch mehr Geld in die Stadtkasse, womit die Stadt für zusätzlichen Wohnraum sorgen kann. Zum anderen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass wieder mehr freie Bauplätze auf den Markt gelangen und diese durch das zusätzliche Angebot, nicht mehr mit der maximal möglichen Kubatur zugebaut werden müssen. Hier wäre es natürlich wünschenswert, wenn die Stadt die Bebauungspläne entsprechend ändern würde. Hinzu kommt, dass baureife unbebaute Grundstücke auch volkswirtschaftlich betrachtet nutzlos sind. Es dient lediglich dem Eigentümer als Spekulationsobjekt. Konsequenterweise müsste mit unbewohnten und leer stehenden Immobilien ebenso verfahren werden. Sollte sich an der grundsätzlichen Situation und der Einstellung der Verantwortlichen in Krumbach nichts ändern, muss jeder Eigenheimbesitzer zukünftig damit rechnen, dass in seiner unmittelbaren Nachbarschaft eine Immobilie des „maximal möglichen“entsteht. Dirk Eberhardinger,
Krumbach