Mittelschwaebische Nachrichten
Grausame Entdeckung
Ein Mord bringt eine junge Kommissarin an den Rand des Wahnsinns
Arte, 20.15 Uhr Ob weiß oder schwarz - die Hautfarbe eines Menschen sollte eigentlich egal sein. Doch in einigen mehr oder weniger fernen Ländern kann davon noch immer keine Rede sein. Darüber, und von einem grausamen Mordfall erzählt die Serie „Die Geister des Flusses“aus Frankreich. Alle vier jeweils rund 45-minütigen Teile sind heute ab 20.15 Uhr auf Arte zu sehen. Der Sender blendet zu Beginn den Hinweis ein, dass einige Passagen auf empfindsame oder junge Zuschauer schockierend wirken können. Zumindest für den Anfang gilt das ganz sicher.
Das Segel des Bootes ist blutbefleckt, im Mast hängen zwei verstümmelte Leichen, und der Kadaver eines ausgebluteten Faultieres. Auch die Kajüte ist voller Blut, ein verschmiertes Messer liegt herum. Die Toten sind ein französisches Ehepaar, das hierher an die Nordostküste Südamerikas ausgewandert ist und mit ihrem Boot dringend benötigte Schulbücher an die Kinder der Bushinengués, einen indigenen Volksstamm, verteilt hat.
Die vier Folgen sind spannend erzählt, musikalisch gut untermalt und mit vielen mystischen Bildern und Geräuschen aufgeladen – etwas überfrachtet womöglich. Doch schon die Anfangssequenz dieser Serie ist ausgesprochen atmosphärisch: Chloé fährt eine einsame Straße entlang, als ihr plötzlich ein Tier vor das Auto läuft und ein Reifen platzt. Sie steht verdattert neben dem Jeep und lauscht den Geräuschen des Dschungels, während die Kamera in die weite Ebene des Flusses schwenkt. Er ist oft im Bild, mal klar, mal vernebelt. Alle Grenzen sind fließend, und die wahren Feinde unsichtbar.