Mittelschwaebische Nachrichten
Gemeinsam trauern
An einer Schule in Lünen ist am Dienstag etwas Schlimmes passiert. Ein Schüler wurde getötet. Wie nun seinen Mitschülern geholfen wird, verrät dir ein Experte
Am Eingangstor der Schule stehen brennende Kerzen. Auch Blumensträuße liegen dort oder stecken im Zaun. Schüler und Lehrer haben sie am Mittwochmorgen gebracht, um ihre Trauer zu zeigen. Denn an der Schule in Lünen in Nordrhein-Westfalen ist etwas Schlimmes geschehen.
Am Dienstag soll dort ein Schüler einen anderen Schüler erstochen haben. Der Verdächtige wurde von der Polizei festgenommen. Am Mittwoch gab es in den Schulen und im Rathaus in Lünen eine Schweigeminute, um gemeinsam an den toten Schüler zu denken. Das sei ein wichtiges Signal an die Betroffenen, sagt die Schulpsychologin Meltem Avci-Werning. „Nach so einem Vorfall kann man nicht einfach in die Schule gehen und so tun, als wenn nichts geschehen wäre.“Bei einer Schweigeminute kommt zum Beispiel die ganze Schule zusammen, alle Schüler, alle Lehrer, der Hausmeister und Mitarbeiter des Sekretariats. „Man zeigt dabei: Wir sind zusammen, wir zeigen gemeinsam unsere Trauer und unsere Betroffenheit.“
Nach so einem schrecklichen Ereignis hilft es vielen Menschen auch, darüber zu reden. Deswegen bieten auch an der Schule in Lünen Schulpsychologen und Notfallseelsorger Schülern und Lehrern Gespräche an. Die sollen ihnen helfen, das Ereignis zu verarbeiten. „Für die Schüler an der Schule ist wichtig zu wissen, dass so eine Tat sehr, sehr selten passiert. Das ist eine absolute Ausnahme“, sagt die Fachfrau. „Sie brauchen jetzt das Gefühl der Sicherheit.“
Probleme beim Schlafen sind möglich
Die Schule sollte deswegen sofort weitergehen. Der normale Unterricht spätestens mit Beginn der nächsten Woche. Es kann aber sein, dass manche Schüler die Tat mehr und länger beschäftigt. „Sie können zum Beispiel Probleme beim Schlafen haben oder ihnen ist übel.“Wichtig sei es deswegen auch, dass Eltern und Lehrer darüber Bescheid wissen und sich austauschen können.