Mittelschwaebische Nachrichten
Mit Geige, Hackbrett, Ziach und Tuba aufgespielt
Volksmusikfreunde fanden sich im Ziemetshauser Weberstüble zu einem unvergesslichen Abend zusammen
Ziemetshausen Eine mehr als runde Sache war das erste Musikantentreffen im Webereimuseum in Ziemetshausen. Knapp ein Dutzend Gruppen und Ensembles, allesamt leidenschaftliche Repräsentanten der Volksmusik, folgten der Einladung des Heimatvereins oder kamen einfach nur, weil sie davon gehört hatten. Es war sicher kein Wagnis für den Verein und die Organisatorin, Gerlinde Flödl, diese Veranstaltung ins Leben zu rufen. Aber es wurde ein so nicht erwarteter Erfolg und hat bei allen Beteiligten helle Begeisterung hervorgerufen. Allein schon die Atmosphäre im Weberstüble in Verbindung mit dem bewährten Betreuungsangebot des Vereins hat den Musikern mehr als nur gefallen.
Sie konnten zwanglos aufspielen, sich gegenseitig befruchten oder inspirieren. Es galt das eine oder andere bezüglich Repertoire oder Instrument auszutauschen, man kam sich näher, schätzte und belohnte die Auftritte der anderen mit Hochachtung und viel Beifall. Ob „A´ luschtigs Leben“von den „Ohrafitzelern“aus Krumbach (drei gestandene Damen mit Gitarre und steirischer Harmonika), „Dreisama“aus der Nähe von Augsburg in gleicher Damenbesetzung, aber auch mit Hackbrett, mit einem „Staaden Landler“, die hiesigen „Volxrotzer“oder das Stauden-Duo mit der diatonischen Ziach, allesamt sind sie Virtuosen auf ihren Instrumenten. Sie spielen frei aus dem Herzen heraus und mit großer Leidenschaft. Eine Freude, ihnen zuzuhören und zuzuschauen. Eine Geige zu Ziehharmonika und Tuba oder Trompete, Gitarren und Hackbrett, man konnte viele Varianten der Volksmusik erleben und genießen. Die Brüder Wolf aus Ulm auf dem Akkordeon konnten das Publikum ebenso begeistern wie das gemeinsam gesungene „Tief im Schwabenland“oder die Volksweise vom „Kanapee“– alles war fest eingebunden in einen äußerst kurzweiligen Abend. Rund ging es her, wenn alle Gruppen einige bekannte Stücke gemeinsam spielten. Da wackelte das Weberstüble. Albert und Christa Schaule aus Grimoldsried sangen G´stanzeln aus den Stauden, Maria Ortner aus Batzenhofen bei Gersthofen trug lustige Gedichte aus Mundartbüchlein vor. Hier waren die Lachmuskeln der Anwesenden gefordert. Die Palette der Darbietungen war reichlich gespickt mit Volksmusik und Heimatlichem. Der Heimatverein Ziemetshausen ist bemüht, einen weiteren Musikantenstammtisch im Herbst nach der Museumssaison zu veranstalten. (vop)