Mittelschwaebische Nachrichten
Der Spielraum wird enger
13 000 Einwohner? Lange Zeit schien diese Zahl für Krumbach unerreichbar. Doch inzwischen ist diese Marke deutlich „geknackt“und ganz zurecht haben sich auch die heimischen Kommunalpolitiker darüber sehr gefreut. Aber die Bevölkerungsentwicklung in Krumbach ist auf ihre Weise auch ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Brüche der Gegenwart. Der Bedarf an Wohnraum ist gestiegen und es spricht viel dafür, dass er in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Mit einem Schlag sichtbar wird jetzt, dass im Bereich des sozialen Wohnungsbaus in den vergangenen Jahrzehnten kaum etwas geschehen ist – und dass es zugleich schwierig ist, das Versäumte rasch aufzuholen. Dabei beschränkt sich die Herausforderung nicht nur auf den sozialen Wohnungsbau. Bereitgestellt werden müssen beispielsweise auch vermehrt Plätze in Kindertagesstätten. Hier hat Krumbach in den vergangenen Jahren zurecht viel investiert und dieses Geld ist gut angelegt. Aber es spricht viel dafür, dass der Bedarf an Plätzen weiter zunehmen wird.
Die Krumbacher Finanzkraft ist jedoch in den kommenden Jahren durch die anstehende Generalsanierung des Schul- und Sportzentrums in einem hohen Maß gebunden. Welche Reserven kann die Stadt dann noch aufbringen für andere Projekte? Welcher Spielraum bleibt für die Sanierung des Hallenbades? Wie geht es weiter mit dem Kinderhort und anderen Kindertagesstätten? Was bleibt für den Stadtsaal? Kann sich die Stadt manches Wünschenswerte schlichtweg nicht leisten? Und was passiert, wenn der Motor der Wirtschaft nicht mehr so rund läuft und damit auch die Steuereinnahmen der Stadt zurückgehen? Die jüngste Haushaltsdiskussion im Stadtrat deutete an, dass die große Krumbacher Finanzdebatte erst noch bevorsteht.