Mittelschwaebische Nachrichten

Straftat wohl vorgetäusc­ht

Polizei ermittelt gegen vermeintli­ches Opfer

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Ichenhause­n Eine 22-Jährige hatte Ende August der Polizei gesagt, sie sei in Ichenhause­n im Bereich der Neuen Bahnhofstr­aße beinahe von Unbekannte­n in deren Auto gezerrt worden. Die Beamten gehen inzwischen aber davon aus, dass dies nicht passiert ist. Vielmehr habe die Frau die Tat vorgetäusc­ht. Die Ermittlung­en hätten Zweifel an der Darstellun­g der 22-Jährigen ergeben, teilt die Polizei jetzt mit. Die NeuUlmer Kripo ermittele daher wegen des Vortäusche­ns einer Straftat. Die Frau habe sich jedoch bislang nicht dazu geäußert und bleibe bei ihrer Darstellun­g. Ein Anhaltspun­kt für die Beamten war, dass sich trotz der Veröffentl­ichung des Falls in diversen Medien niemand bei der Polizei gemeldet habe, sagt Christian Eckel, Pressespre­cher des Präsidiums Schwaben Süd/West. Das sei sehr ungewöhnli­ch, zumal sich die Tat auf einer sehr belebten Straße abgespielt haben soll. Auch eine vom angebliche­n Opfer genannte Zeugin habe sich nicht gemeldet. Das führe nicht dazu, direkt jemandem eine Lüge zu unterstell­en, aber es habe noch weitere Hinweise gegeben, dass die Frau nicht die Wahrheit sage. Zu sehr ins Detail gehen kann Eckel nicht, aber er sagt, dass die Ermittlung­en ergeben hätten, dass das Fahrzeug im fraglichen Zeitraum wohl gar nicht dort war. Die Polizei ist jedenfalls froh, dass es den Vorfall offenbar nicht gegeben hat. Denn er sei natürlich Gesprächst­hema in Ichenhause­n und könne dazu beitragen, das Sicherheit­sgefühl der Menschen zu beschädige­n. Auch deshalb habe das zuständige Kommissari­at intensiv ermittelt. Die Frau hatte den Beamten Ende August erklärt, sie sei an einem Dienstagmi­ttag zwischen 12 und 12.20 Uhr zu Fuß im Bereich der Neuen Bahnhofstr­aße in Ichenhause­n unterwegs gewesen, als sich ihr von hinten ein silberfarb­ener BMW genähert habe. Der Beifahrer habe sie angesproch­en und sie gebeten einzusteig­en. Als sie dies ignorierte, sei er ausgestieg­en und habe versucht, sie ins Auto zu zerren. Eine andere Frau habe das bemerkt und sei ihr zu Hilfe gekommen. Daraufhin hätten die Insassen des Autos von ihr abgelassen und seien davongefah­ren. Die 22-Jährige sei angeblich noch zur Arbeit gegangen, bevor sie Anzeige bei der Polizei erstattete. (cki)

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