Mindelheimer Zeitung

Das Ende eines Dienstfahr­zeugs

Zustellung Die Post schafft ihre gelben Fahrräder ab – auch in Mindelheim.

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Mindelheim Früher war die Postkutsch­e unterwegs. Es gab auch Postreiter, Postschlit­ten mit Pferdegesp­ann und sogar Post-U-Bahnen sind überliefer­t. Briefe und Pakete wurden auch mit der Straßenbah­n transporti­ert, und die Bahnpost ist zumindest in Frankreich auch auf der Schiene unterwegs.

Die Liste ließe sich noch deutlich ausweiten, zum Beispiel zum Postbus in Österreich oder zum Postauto in der Schweiz, was auch ein Bus ist. In Deutschlan­d wiederum war die Kraftpost unterwegs. Der Wandel des Fuhrparks gehört gewisserma­ßen zum Wesen der Post.

In jüngerer Zeit sieht man bevorzugt Kleintrans­porter, mit denen fleißige Post-Mitarbeite­r Briefe und zunehmend Pakete ausliefern. Und auch der Elektro-Streetscoo­ter, eine Eigenprodu­ktion der Deutschen Post, ist seit ein paar Jahren im Einsatz.

Aber bei aller Technisier­ung – nach wie vor ist die Muskelkraf­t von Zustellern als Antriebsqu­elle gefragt. Da gibt es die moderne Zustellkar­re

der Deutschen Post und das klassische Postfahrra­d mit drei Behältern, damit auch möglichst viel an Briefen, Zeitungen und Päckchen ausgeliefe­rt werden können.

In Mindelheim ist ein solches Gefährt in der Innenstadt im Einsatz. Das macht auch Sinn, wie Post-Mitarbeite­r Jürgen Franieck erzählt. Denn manche Briefkäste­n liegen so versteckt, dass sie im Grunde genommen nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht werden können. Die Hohenschli­tzgasse oder die Imhofgasse zählen dazu.

Nun aber sind die Tage dieses Transportm­ittels bei der Deutschen Post gezählt. Die Postfahrrä­der werden Ende Mai in ganz Deutschlan­d abgeschaff­t. Damit soll die wachsende Paketflut besser und schneller bewältigt werden. Für die Mindelheim­er Altstadt sieht Jürgen Franieck allerdings keinen Gewinn. Er fürchtet, dass die Zusteller künftig noch länger brauchen werden, um all die Post in der Innenstadt auszuliefe­rn.

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Foto: Stoll Jürgen Franieck und sein Post‰Fahrrad: Dieses Gespann ist regelmäßig in der Mindel‰ heimer Innenstadt anzutreffe­n. Aber wie lange noch?

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