So sieht die Baustelle von Morgen aus
Wirtschaft Bei einer Roadshow in Pfaffenhausen können Besucher moderne Maschinen hautnah erleben und erfahren, wie Tiefbau in Zukunft aussieht. Am Ende profitiert auch die Jugend
Pfaffenhausen Hamburg, Frankfurt, Berlin, Dresden ... und Pfaffenhausen: Bürgermeister Franz Renftle war schon etwas stolz, dass die Roadshow des VDBUM, des Verbands der Baubranche, Umweltund Maschinentechnik, in seinem Ort Station gemacht hatte und auf dem alten Bahnhofsgelände neueste Baumaschinentechnik präsentierte.
Die Idee hatte ein Mitarbeiter der Kutter Bauunternehmung, der auch Mitglied im Gemeinderat Pfaffenhausens ist – und der Vorschlag stieß im Marktrat und auch bei Bürgermeister Franz Renftle auf offene Ohren. Das ortsansässige Bauunternehmen Xaver Lutzenberger leistete zudem technischen Support.
Dieter Schnittjer, Mitglied des Vorstandes und Geschäftsführer des VDBUM, war vor Ort und gab gleich zu Beginn einen Überblick über die verschiedenen Aussteller und ihre Geräte. Markus Spatz, Geschäftsführer der Firma EKL in Landsberg, präsentierte einen Saugbagger von RSP, einer Firma in Thüringen: Damit wird Erdreich weggesaugt, sodass Baumwurzeln oder Leitungen im Erdreich nicht beschädigt werden. Diese Arbeitsweise in Kombination mit dem Einsatz von Baggerschaufeln in weniger sensiblen Bereichen ermöglichen eine Leistungssteigerung und innovatives Arbeiten, freute sich Spatz. Er schwärmte: „So schaut der Tiefbau der Zukunft aus!“
Die Firma SkanCraft zeigte ein Stück weiter, wie ein Bagger eine Ramme bewegt, bis zu 20 Tonnen schwer und siebeneinhalb Meter lang darf diese sein. Die Firma Kurz hatte eine Maschine mitgebracht mit mehreren, sternförmig auseinandergehenden „Transportbändern“. Sie teilt auf großflächigen Baustellen ausgehobenes Erdreich auf in Fraktionen mit unterschiedlicher Partikelgröße. Das Material wird dann entsprechend ausgesiebt oder noch zerkleinert und kann „recycelt“gleich an Ort und Stelle wieder neu verwendet werden. Dieses Aufbereiten von Aushub, zunächst durch Versetzen mit Bindemittel, durch feines Sieben, gröberes Sieben und Zerschreddern (auch von Betonbrocken) in unmittelbarer Nähe von empfindlichen Rohrleitungen zeigte die Firma MTS Schrode, die bei der Arbeit ein digitales Navigationssystem für Bagger und Raupe einsetzt, mit Satellit und Neigungssensoren, die ein exaktes Manövrieren erleichtern.
Auch das Verdichten, also das vibrierende Feststampfen der Erde rund um die Rohre, konnten die Besucher beobachten. Eine entsprechend moderne Technik wie sie bei der Roadshow zu sehen war – digitale Steuerung und Kommunikation der Geräte untereinander – erleichtert das exakte Manövrieren und ebnet den Weg in Richtung autonomes Arbeiten.
Ein Atlas-Kurzheckbagger mit rotierender Schaufel sei besonders geeignet für unwegsames Gelände, beengte Platzverhältnisse oder zum landschaftlichen Gestalten, erklärte Michael Jakobi von der Firma Holp. Die Schaufel kann dabei in alle Richtungen bewegt werden, vergleichbar mit dem Handgelenk.
Ein Stück weiter hatte ein anderer Bagger Erde auf dem Pfaffenhauser Bahnhofsgelände modelliert, und zwar nach den Wünschen von ein paar Jungs aus dem Ort. Diese „Sportanlage“bleibt dann auch nach der Roadshow so. Die Jugendlichen können hier ihrem Hobby nachgehen und mit ihren Rädern Offroad-Crossbike, Sprünge und Technik üben.