Echte Wunderpillen
Medizin Was Placebos mit dem Apostel Paulus zu tun haben
Dass Placebos (also beispielsweise Tabletten ohne jeglichen Wirkstoff) wirken, wenn Menschen meinen, es würde sich um echte Medikamente handeln, ist schon lange nachgewiesen. Der Mensch glaubt und hofft – und es hilft ihm. Manchmal zumindest. Viele schulmedizinisch geprägte Experten behaupten etwa, dass homöopathische Mittel wohl nur auf diese Weise Linderung oder Heilung entfalten können. Wobei dadurch nicht erklärt werden kann, wieso Homöopathie dann angeblich selbst bei Tieren funktioniert. Nun geht es bei dem Thema sogar noch einen Schritt weiter.
Forscher der Uniklinik Freiburg haben nämlich herausgefunden, dass Placebos sogar wirken, wenn man ausdrücklich weiß, dass es sich um Placebos handelt. Also: Ich weiß, dass ich mir etwas vormache – und trotzdem wirkt es? Dann könnte also vielleicht gar ein Liter Wasser so trunken machen wie ein Liter Rotwein? Ein Kilo Chips so schlank halten wie ein Kilo Blattsalat? Weil ich es so will? Ja – diese Vergleiche sind natürlich überzeichnet.
Aber dass der Glaube Berge versetzen kann, ist ja auch nichts Neues. Darauf hob schon Paulus vor 2000 Jahren im ersten Korintherbrief ab. Fairerweise muss man sagen, dass es dem Apostel allerdings an der betreffenden Bibelstelle vor allem um die Kraft der Liebe ging. Die noch wichtiger sei als aller Glaube, der Berge versetzt. Aber dass die Liebe stark machen und Heilung fördern kann, auch das ist schon lange klar. Und dass sie sicher stärker ist – allemal stärker als Placebos.