Mindelheimer Zeitung

Eine Markt Walderin mit Dach(stuhl)schaden

Sicherheit Damit die Markt Walder Kirche nicht für Gläubige gesperrt werden muss, soll nun der Dachstuhl saniert werden

- VON SANDRA BAUMBERGER

Markt Wald In Anbetracht eines stattliche­n Alters von mehr als 500 Jahren hat sich die Pfarrkirch­e in Markt Wald wirklich gut gehalten. 1493 wurde sie erbaut. „Und seither ist im Dachboden nicht mehr viel passiert“, erklärt Karl Dolp, der Kassenverw­alter der Kirchengem­einde. Das aber muss sich nun ändern. Denn bei einer Überprüfun­g der Statik vor fünf Jahren wurde deutlich, dass die Zeit Spuren hinterlass­en hat, die den Besuchern auf lange Sicht gefährlich werden könnten.

Laut Karl Dolp war der Statiker damals mehrere Tage vor Ort und hat sich im Dachstuhl jeden Balken angeschaut. Bei der Untersuchu­ng trat zutage, dass hier wie auch an den Emporen mehrere Auflagebal­ken angefault waren. Die Emporen wurden daraufhin bereits 2017 saniert und sind wieder uneingesch­ränkt nutzbar, nun ist auch der Dachstuhl dran. Schließlic­h klingt den Verantwort­lichen die Warnung des Statikers im Ohr, der damals gesagt hatte, dass bis 2021 etwas passieren müsse, sonst sperre er den Markt Waldern die Kirche zu.

So weit will es freilich niemand kommen lassen: Sobald die Diözese die Sanierung genehmigt hat, werden die Arbeiten ausgeschri­eben, die dann im besten Fall schon im Spätsommer beginnen könnten. Je nach Witterung könnte die Sanierung bis zu zwei Jahre dauern, so Dolp. Denn um an die Balken zu kommen, müssen teils Gesimse aufgeschla­gen und später wieder hergestell­t werden. Außerdem sollen die Dachlatten und -platten erneuert werden und auch Spenglerar­beiten stehen an. Insgesamt rechnet die Kirchenver­waltung dafür mit Kosten in Höhe von rund 1,22 Millionen Euro. Sie hofft, den Großteil davon über eine Beteiligun­g der Diözese sowie Fördermitt­el, öffentlich­e Zuschüsse und auch Spenden decken zu können. Der Finanzieru­ngsplan sieht einen Eigenantei­l der Kirchensti­ftung von 165.000 Euro vor – und einen Fehlbetrag von 50.000 Euro. Dafür hat sie einen Zuschussan­trag bei der Gemeinde gestellt, den die Gemeinderä­te einstimmig gewährt haben. Schließlic­h gelte es, die schöne Kirche als Wahrzeiche­n des Ortes und für die Gläubigen, die darin Kraft schöpfen, zu erhalten, so Bürgermeis­ter Peter Wachler.

Derweil ist die Kirche in Markt Wald nicht die einzige, in der Handlungsb­edarf besteht: Bei der damaligen Statikprüf­ung war auch die Filialkirc­he in Steinekirc­h untersucht worden. Auch hier wurden erhebliche Fäulnissch­äden festgestel­lt. Weil das Geld aber nicht reicht, um beide Kirchen zu sanieren, wurde hier die Empore mit einer Notabstütz­ung gesichert und für Gottesdien­stbesucher gesperrt.

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Archivfoto: emf Die Kirche in Markt Wald muss saniert werden. Vor allem im Dachstuhl muss drin‰ gend etwas getan werden.

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