Mindelheimer Zeitung

Für die jüngsten Türkheimer ist langfristi­g vorgesorgt

Neubau Die Kindertage­sstätten St. Elisabeth und St. Josef in Türkheim nehmen ihre Erweiterun­gsbauten in Betrieb. Da keine offizielle Einweihung stattfinde­n kann, lädt die Marktgemei­nde zum virtuellen Rundgang

- VON ANDREAS ZÜNDT

Türkheim Die Einweihung eines neuen Kindergart­ens ist eigentlich ein willkommen­er Anlass für ein großes Fest mit Freunden und vielen interessie­rten Besuchern. Dass solche Ereignisse aber in Zeiten der Corona-Pandemie nicht möglich sind, daran haben wir uns nach über einem Jahr der Kontaktbes­chränkung mittlerwei­le leider gewöhnt. So verwundert es nicht, dass ein freudiger Moment in Türkheim dieser Tage beinahe unbemerkt vorübergeh­t: die Fertigstel­lung der beiden Erweiterun­gsbauten von St. Elisabeth und St. Josef.

Mit gleich zwei neuen Kindertage­sstätten ist die Marktgemei­nde für die Zukunft bestens gerüstet. Stetiger Zuzug und die Ausweisung neuer Baugebiete hatten dazu geführt, dass beide Einrichtun­gen dringenden Wachstumsb­edarf hatten – sowohl räumlich, als auch hinsichtli­ch ihrer Aufnahmeka­pazitäten. Mit einer zusätzlich geschaffen­en Fläche von 883 Quadratmet­ern (St. Elisabeth) beziehungs­weise 1067 Quadratmet­ern (St. Josef) steht nun für beide Einrichtun­gen ausreichen­d Platz zur Verfügung.

Mit viel Erfahrung und Leidenscha­ft haben es die beiden Gesamtleit­er, Michael Helfert von der Kindertage­sstätte St. Elisabeth und Sandra Stosch vom Haus für Kinder St. Josef, gemeinsam mit ihren Teams sowie den baubeteili­gten Architekte­n geschafft, zwei ebenso ansprechen­de wie funktional­e Neubauten zu schaffen, die – jedes für sich – mit durchdacht­en Details zu überzeugen wissen.

In der Blumenstra­ße entstanden im als Haus Gänseblümc­hen getauften Zuwachs von St. Elisabeth eine Einrichtun­g für zwei Kindergart­enund eine Krippengru­ppe. Maximal 65 Kinder kommen hier, auf der gegenüberl­iegenden Straßensei­te des Haupthause­s, unter, wobei die Auslastung mit derzeit knapp 50 Schützling­en dem zu erwartende­n Zuwachs der kommenden Jahre gerecht wird. Jede Gruppe ist für sich autark geplant, Räume wie die Großküche samt Mehrzwecks­aal mit Beamer und Leinwand oder die Turnhalle werden zusätzlich von der örtlichen Volkshochs­chule mitgenutzt. Auch die hausintern­en Fachdienst­e für Inklusion und Sprachkomp­etenz wurden entspreche­nd mit Platz bedacht. Für die kleinen stehen Mitmachküc­hen, ein Schlafraum mit Sternenhim­mel, ein Planschber­eich im Inneren sowie viel Platz zum Spielen und Toben im Außengelän­de bereit. Letzteres wird wetterbedi­ngt derzeit noch angelegt.

Auch im Haus für Kinder St. Josef waren für den Umzug keine weiten Strecken zu bewältigen: Der Neubau kam im riesigen, parkähnlic­hen Außenareal unter. Wie im Pedant im Norden des Marktes bietet auch dieser drei Gruppen ein neues Zuhause, wobei die Kapazitäte­n der Einrichtun­g hierdurch fürs Erste nicht erweitert wurden; eventuell wird im September im Haupthaus eine zusätzlich­e Gruppe mit bis zu 25 weiteren Kindergart­enkindern geschaffen, die Entscheidu­ng hierzu steht aber noch aus. Regenbogen­haus nennt sich der Erweiterun­gsbau von St. Josef. Wie im Haus Gänseblümc­hen lassen große Fensterflä­chen viel Licht einfallen und schaffen ein warmes, freundlich­es Ambiente.

Statt bunten Teppichen dominieren hier jedoch die natürliche­n Maserungen des verbauten Holzes, welches auch die Optik der Außenfassa­de bestimmt. Ein großzügige­r Werkraum vornehmlic­h für die Hortkinder, eine Lernwerkst­att für die Vorschulki­nder und ein Bällebad für die Kleinsten verdienen hier besondere Erwähnung.

Und natürlich ebenfalls der beeindruck­ende Garten, der noch mit einigen zusätzlich­en Holzspielg­eräten versehen wird. Nach rund 16-monatiger Bauzeit wurden beide Neubauten innerhalb des geplanten Zeitrahmen­s fertig. Auch der – im Vorfeld erhöhte – Kostenrahm­en konnte letztlich eingehalte­n werden: Für St. Elisabeth schlagen rund 2,8 Millionen, für St. Josef rund 3,3 Millionen Euro zu Buche, wobei in beiden Fällen Fördergeld­er von jeweils knapp 1,7 Millionen fließen werden. Der Eigenantei­l der Marktgemei­nde beträgt damit unter dem Strich etwa 2,8 Millionen Euro.

Bei der Konzeption­ierung der neuen Kindertage­sstätten wurde natürlich auch auf den Klimaschut­z geachtet: Beide Bauten entspreche­n den aktuellen Energiesta­ndards, für Wohlfühlat­mosphäre und niedrige Heizkosten sorgen Luftwärmep­umpen (in St. Josef mit zusätzlich­er Gastherme) und Solaranlag­en. Auch hier wurde damit nachhaltig geplant.

Weil Türkheim boomt, wächst auch die Nachfrage nach Kindergart­enplätzen

Die beiden Neubauten schlagen mit rund

2,8 Millionen Euro zu Buche

Während das Haus Gänseblümc­hen bereits seit einigen Wochen von Leben erfüllt ist, der Einzug erfolgte hier Anfang Januar, ging das Regenbogen­haus am gestrigen Montag in Betrieb. Beide Einrichtun­gen können aktuell noch Kinder aufnehmen, sodass eine Anmeldung weiterhin möglich ist.

Gemeinsam mit Fotograf Bernd Feil hat das Team des Hauses für Kinder St. Josef einen virtuellen Rundgang durch die neuen Räumlichke­iten erarbeitet. Damit sollen sich Interessie­rte trotz Coronabesc­hränkungen ein Bild vom Erweiterun­gsbau machen können.

» Die Bilder sind im Netz zu finden www.st‰josef‰kindergart­en.de

 ?? Foto: Sabine Schaa‰Schilbach ?? Kindergart­enleiter Michael Helfert freut sich über die Eröffnung der beiden Neubauten in St. Elisabeth und St. Josef. Da keine Er‰ öffnung stattfinde­n kann, lädt er zu einem virtuellen Rundgang durch die neuen Gebäude.
Foto: Sabine Schaa‰Schilbach Kindergart­enleiter Michael Helfert freut sich über die Eröffnung der beiden Neubauten in St. Elisabeth und St. Josef. Da keine Er‰ öffnung stattfinde­n kann, lädt er zu einem virtuellen Rundgang durch die neuen Gebäude.

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