Für die jüngsten Türkheimer ist langfristig vorgesorgt
Neubau Die Kindertagesstätten St. Elisabeth und St. Josef in Türkheim nehmen ihre Erweiterungsbauten in Betrieb. Da keine offizielle Einweihung stattfinden kann, lädt die Marktgemeinde zum virtuellen Rundgang
Türkheim Die Einweihung eines neuen Kindergartens ist eigentlich ein willkommener Anlass für ein großes Fest mit Freunden und vielen interessierten Besuchern. Dass solche Ereignisse aber in Zeiten der Corona-Pandemie nicht möglich sind, daran haben wir uns nach über einem Jahr der Kontaktbeschränkung mittlerweile leider gewöhnt. So verwundert es nicht, dass ein freudiger Moment in Türkheim dieser Tage beinahe unbemerkt vorübergeht: die Fertigstellung der beiden Erweiterungsbauten von St. Elisabeth und St. Josef.
Mit gleich zwei neuen Kindertagesstätten ist die Marktgemeinde für die Zukunft bestens gerüstet. Stetiger Zuzug und die Ausweisung neuer Baugebiete hatten dazu geführt, dass beide Einrichtungen dringenden Wachstumsbedarf hatten – sowohl räumlich, als auch hinsichtlich ihrer Aufnahmekapazitäten. Mit einer zusätzlich geschaffenen Fläche von 883 Quadratmetern (St. Elisabeth) beziehungsweise 1067 Quadratmetern (St. Josef) steht nun für beide Einrichtungen ausreichend Platz zur Verfügung.
Mit viel Erfahrung und Leidenschaft haben es die beiden Gesamtleiter, Michael Helfert von der Kindertagesstätte St. Elisabeth und Sandra Stosch vom Haus für Kinder St. Josef, gemeinsam mit ihren Teams sowie den baubeteiligten Architekten geschafft, zwei ebenso ansprechende wie funktionale Neubauten zu schaffen, die – jedes für sich – mit durchdachten Details zu überzeugen wissen.
In der Blumenstraße entstanden im als Haus Gänseblümchen getauften Zuwachs von St. Elisabeth eine Einrichtung für zwei Kindergartenund eine Krippengruppe. Maximal 65 Kinder kommen hier, auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Haupthauses, unter, wobei die Auslastung mit derzeit knapp 50 Schützlingen dem zu erwartenden Zuwachs der kommenden Jahre gerecht wird. Jede Gruppe ist für sich autark geplant, Räume wie die Großküche samt Mehrzwecksaal mit Beamer und Leinwand oder die Turnhalle werden zusätzlich von der örtlichen Volkshochschule mitgenutzt. Auch die hausinternen Fachdienste für Inklusion und Sprachkompetenz wurden entsprechend mit Platz bedacht. Für die kleinen stehen Mitmachküchen, ein Schlafraum mit Sternenhimmel, ein Planschbereich im Inneren sowie viel Platz zum Spielen und Toben im Außengelände bereit. Letzteres wird wetterbedingt derzeit noch angelegt.
Auch im Haus für Kinder St. Josef waren für den Umzug keine weiten Strecken zu bewältigen: Der Neubau kam im riesigen, parkähnlichen Außenareal unter. Wie im Pedant im Norden des Marktes bietet auch dieser drei Gruppen ein neues Zuhause, wobei die Kapazitäten der Einrichtung hierdurch fürs Erste nicht erweitert wurden; eventuell wird im September im Haupthaus eine zusätzliche Gruppe mit bis zu 25 weiteren Kindergartenkindern geschaffen, die Entscheidung hierzu steht aber noch aus. Regenbogenhaus nennt sich der Erweiterungsbau von St. Josef. Wie im Haus Gänseblümchen lassen große Fensterflächen viel Licht einfallen und schaffen ein warmes, freundliches Ambiente.
Statt bunten Teppichen dominieren hier jedoch die natürlichen Maserungen des verbauten Holzes, welches auch die Optik der Außenfassade bestimmt. Ein großzügiger Werkraum vornehmlich für die Hortkinder, eine Lernwerkstatt für die Vorschulkinder und ein Bällebad für die Kleinsten verdienen hier besondere Erwähnung.
Und natürlich ebenfalls der beeindruckende Garten, der noch mit einigen zusätzlichen Holzspielgeräten versehen wird. Nach rund 16-monatiger Bauzeit wurden beide Neubauten innerhalb des geplanten Zeitrahmens fertig. Auch der – im Vorfeld erhöhte – Kostenrahmen konnte letztlich eingehalten werden: Für St. Elisabeth schlagen rund 2,8 Millionen, für St. Josef rund 3,3 Millionen Euro zu Buche, wobei in beiden Fällen Fördergelder von jeweils knapp 1,7 Millionen fließen werden. Der Eigenanteil der Marktgemeinde beträgt damit unter dem Strich etwa 2,8 Millionen Euro.
Bei der Konzeptionierung der neuen Kindertagesstätten wurde natürlich auch auf den Klimaschutz geachtet: Beide Bauten entsprechen den aktuellen Energiestandards, für Wohlfühlatmosphäre und niedrige Heizkosten sorgen Luftwärmepumpen (in St. Josef mit zusätzlicher Gastherme) und Solaranlagen. Auch hier wurde damit nachhaltig geplant.
Weil Türkheim boomt, wächst auch die Nachfrage nach Kindergartenplätzen
Die beiden Neubauten schlagen mit rund
2,8 Millionen Euro zu Buche
Während das Haus Gänseblümchen bereits seit einigen Wochen von Leben erfüllt ist, der Einzug erfolgte hier Anfang Januar, ging das Regenbogenhaus am gestrigen Montag in Betrieb. Beide Einrichtungen können aktuell noch Kinder aufnehmen, sodass eine Anmeldung weiterhin möglich ist.
Gemeinsam mit Fotograf Bernd Feil hat das Team des Hauses für Kinder St. Josef einen virtuellen Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten erarbeitet. Damit sollen sich Interessierte trotz Coronabeschränkungen ein Bild vom Erweiterungsbau machen können.
» Die Bilder sind im Netz zu finden www.stjosefkindergarten.de