Investor Glass plant LöwenbräuArkaden um
Innenstadt Das größte Bauvorhaben in Bad Wörishofen seit Jahrzehnten bekommt an entscheidenden Stellen ein neues Gesicht. Das betrifft auch die Gebäudegröße und den geplanten Einkaufsmarkt
Bad Wörishofen Die LöwenbräuArkaden sind das größte Bauprojekt in Bad Wörishofen seit Jahrzehnten. Zuletzt war es etwas stiller um das Vorhaben geworden. Am Mittwochabend ging es im Stadtrat aber in die nächste Runde – allerdings unter vielfach neuen Voraussetzungen. Investor Dieter Glass hat das Großprojekt umfangreich umgeplant. Betroffen davon sind zum Beispiel die Tiefgarage, die Dachformen und der geplante Supermarkt.
Dieter Glass sagte der Mindelheimer Zeitung vor der Sitzung im Kursaal von Bad Wörishofen, dass die Ratsmitglieder einen sehr veränderten Plan zu sehen bekommen.
Es ging dabei noch nicht um den konkreten Bauantrag für das Projekt, es geht um den vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Löwenbräuareal + Luerswiese“. Dieser soll die Grundlage für einen Bauantrag sein. Der Stadtrat wollte in der Sitzung die eingegangenen Stellungnahmen zum Verfahren abwägen. Zudem sollte die geänderte Planung gebilligt und ein Beschluss für eine erneute Auslegung der Pläne gefasst werden. Dieter Glass sagt, er wolle nun auf der sogenannten Luerswiese
am Kurpark weniger Gebäude errichten als ursprünglich geplant. Nur noch ein Haus statt dreien soll dort entstehen. Zudem speckt Glass die Tiefgarage unter den Löwenbräu-Arkaden stark ab. Statt zwei Parkebenen soll es nur eine geben. Komplett entfallen wird der geplante Supermarkt in den Arkaden. Dort, wo er geplant war, entstehe nun die Tiefgarage, erläutert Glass. Änderungen gibt es auch bei den Dachformen, wo Glass jetzt auf Satteldächer setzen will.
Es wird nur mehr das Grundstück Löwenbräu und Luerswiese – ohne städtisches Grundstück – bebaut, die sich derzeit bereits im Eigentum von Glass befinden“, erläutert Projektleiterin Alexandra Stahlhut.
Man werde auch den geplanten neuen Löwenbräu-Platz auf der gegenüberliegenden Straßenseite nicht bauen, sagt Dieter Glass. Dort steht derzeit ein Gebäude, das Glass kaufen wollte. Daraus werde nun nichts, sagte der Bauunternehmer.
Auf der Luerswiese entstehen nur mehr das Pavillon-Gebäude mit dem Café „in etwas gestreckter Form und ein Wohngebäude in der bisherigen Größe und Art“, sagt Stahlhut. Der geplante Supermarkt mit Vollsortiment kommt nicht. Damit wird auch keine Anlieferung für die rückwärtsfahrenden Lastwagen benötigt. Diese Zufahrt war immer wieder ein Kritikpunkt in der Debatte um die Arkaden.
Geplant sei „ein kleines Einzeldirekt handelsgeschäft mit zirka 120 Quadratmetern Verkaufsfläche in den Arkaden“, berichtet Stahlhut.
Weil das zweite Tiefgaragen-Untergeschoss entfalle, rechne man mit einem geringeren Verkehrsaufkommen.
„Die Straßenachse der Bürgermeister-Stöckle-Straße bleibt im Wesentlichen wie bisher bestehen, eine Linksabbiegespur ist nicht mehr erforderlich“, sagt Stahlhut.
Dafür wurden die Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage getrennt und die Einfahrt nach Süden verlegt. „So ist die Tiefgarage eben und ohne Rampe komfortabel zu befahren“, sagt Stahlhut.
Der eher runde Baukörper mit der geplanten Brauerei in der Ebene
U1 wurde nochmals weiter von der Stöckle-Straße abgerückt.
Gastronomie samt Café und das Einzelhandelsgeschäft entstehen im Erdgeschoß. In der zweiten Etage sollen Mietwohnungen entstehen, wie bisher auch schon. Im dritten Stock ist „Beherbergung geplant“, sagt Stahlhut.
Das Löwenbräu-Gebäude wird zudem niedriger – und bekommt an einer entscheidenden Stelle eine neue Dachform. Man verzichte auf das mittige Pagodendach und auch auf das darunterliegende Vollgeschoss“, berichtet Stahlhut.
„Das liegt nicht an der Stadt“, sagt Glass zu den vorgenommenen Änderungen. Man habe diese Entscheidungen aus eigenen Erwägungen getroffen. Es bleibe bei der einst geschätzten Investitionssumme von rund 40 Millionen Euro. Glass hoffte vor der Sitzung auf Zustimmung in der Ratsrunde, damit die Löwenbräu-Arkaden den nächsten Schritt in Richtung Baubeginn nehmen können. Glass würde gerne im Oktober beginnen.
Die Sitzung des Bad Wörishofer Stadtrats dauerte bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch an. Über die gefassten Beschlüsse des Abends berichten wir in der Freitagsausgabe.