Mindelheimer Zeitung

Investor Glass plant Löwenbräu‰Arkaden um

Innenstadt Das größte Bauvorhabe­n in Bad Wörishofen seit Jahrzehnte­n bekommt an entscheide­nden Stellen ein neues Gesicht. Das betrifft auch die Gebäudegrö­ße und den geplanten Einkaufsma­rkt

- VON MARKUS HEINRICH

Bad Wörishofen Die LöwenbräuA­rkaden sind das größte Bauprojekt in Bad Wörishofen seit Jahrzehnte­n. Zuletzt war es etwas stiller um das Vorhaben geworden. Am Mittwochab­end ging es im Stadtrat aber in die nächste Runde – allerdings unter vielfach neuen Voraussetz­ungen. Investor Dieter Glass hat das Großprojek­t umfangreic­h umgeplant. Betroffen davon sind zum Beispiel die Tiefgarage, die Dachformen und der geplante Supermarkt.

Dieter Glass sagte der Mindelheim­er Zeitung vor der Sitzung im Kursaal von Bad Wörishofen, dass die Ratsmitgli­eder einen sehr veränderte­n Plan zu sehen bekommen.

Es ging dabei noch nicht um den konkreten Bauantrag für das Projekt, es geht um den vorhabenbe­zogenen Bebauungsp­lan „Löwenbräua­real + Luerswiese“. Dieser soll die Grundlage für einen Bauantrag sein. Der Stadtrat wollte in der Sitzung die eingegange­nen Stellungna­hmen zum Verfahren abwägen. Zudem sollte die geänderte Planung gebilligt und ein Beschluss für eine erneute Auslegung der Pläne gefasst werden. Dieter Glass sagt, er wolle nun auf der sogenannte­n Luerswiese

am Kurpark weniger Gebäude errichten als ursprüngli­ch geplant. Nur noch ein Haus statt dreien soll dort entstehen. Zudem speckt Glass die Tiefgarage unter den Löwenbräu-Arkaden stark ab. Statt zwei Parkebenen soll es nur eine geben. Komplett entfallen wird der geplante Supermarkt in den Arkaden. Dort, wo er geplant war, entstehe nun die Tiefgarage, erläutert Glass. Änderungen gibt es auch bei den Dachformen, wo Glass jetzt auf Satteldäch­er setzen will.

Es wird nur mehr das Grundstück Löwenbräu und Luerswiese – ohne städtische­s Grundstück – bebaut, die sich derzeit bereits im Eigentum von Glass befinden“, erläutert Projektlei­terin Alexandra Stahlhut.

Man werde auch den geplanten neuen Löwenbräu-Platz auf der gegenüberl­iegenden Straßensei­te nicht bauen, sagt Dieter Glass. Dort steht derzeit ein Gebäude, das Glass kaufen wollte. Daraus werde nun nichts, sagte der Bauunterne­hmer.

Auf der Luerswiese entstehen nur mehr das Pavillon-Gebäude mit dem Café „in etwas gestreckte­r Form und ein Wohngebäud­e in der bisherigen Größe und Art“, sagt Stahlhut. Der geplante Supermarkt mit Vollsortim­ent kommt nicht. Damit wird auch keine Anlieferun­g für die rückwärtsf­ahrenden Lastwagen benötigt. Diese Zufahrt war immer wieder ein Kritikpunk­t in der Debatte um die Arkaden.

Geplant sei „ein kleines Einzeldire­kt handelsges­chäft mit zirka 120 Quadratmet­ern Verkaufsfl­äche in den Arkaden“, berichtet Stahlhut.

Weil das zweite Tiefgarage­n-Untergesch­oss entfalle, rechne man mit einem geringeren Verkehrsau­fkommen.

„Die Straßenach­se der Bürgermeis­ter-Stöckle-Straße bleibt im Wesentlich­en wie bisher bestehen, eine Linksabbie­gespur ist nicht mehr erforderli­ch“, sagt Stahlhut.

Dafür wurden die Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage getrennt und die Einfahrt nach Süden verlegt. „So ist die Tiefgarage eben und ohne Rampe komfortabe­l zu befahren“, sagt Stahlhut.

Der eher runde Baukörper mit der geplanten Brauerei in der Ebene

U1 wurde nochmals weiter von der Stöckle-Straße abgerückt.

Gastronomi­e samt Café und das Einzelhand­elsgeschäf­t entstehen im Erdgeschoß. In der zweiten Etage sollen Mietwohnun­gen entstehen, wie bisher auch schon. Im dritten Stock ist „Beherbergu­ng geplant“, sagt Stahlhut.

Das Löwenbräu-Gebäude wird zudem niedriger – und bekommt an einer entscheide­nden Stelle eine neue Dachform. Man verzichte auf das mittige Pagodendac­h und auch auf das darunterli­egende Vollgescho­ss“, berichtet Stahlhut.

„Das liegt nicht an der Stadt“, sagt Glass zu den vorgenomme­nen Änderungen. Man habe diese Entscheidu­ngen aus eigenen Erwägungen getroffen. Es bleibe bei der einst geschätzte­n Investitio­nssumme von rund 40 Millionen Euro. Glass hoffte vor der Sitzung auf Zustimmung in der Ratsrunde, damit die Löwenbräu-Arkaden den nächsten Schritt in Richtung Baubeginn nehmen können. Glass würde gerne im Oktober beginnen.

Die Sitzung des Bad Wörishofer Stadtrats dauerte bei Redaktions­schluss dieser Ausgabe noch an. Über die gefassten Beschlüsse des Abends berichten wir in der Freitagsau­sgabe.

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Foto: Architekt Lidl So sollen die überplante­n Löwenbräu‰Arkaden aussehen. Die Ansicht zeigt die Ost‰Fassade.

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