Mindelheimer Zeitung

Frische und virenfreie Atemluft für die Ramminger Grundschül­er

Corona Auch ohne Staatszusc­huss stattet Rammingen alle vier Klassenzim­mer der Grundschul­e mit einer technische­n Lüftungsan­lage aus. Die soll auch nach der Pandemie für Frischluft sorgen

- VON REGINE PÄTZ

Rammingen Noch zeigen sich die Temperatur­en des Novembers moderat, sprechen Meteorolog­en gar von einem „zu warmem Spätherbst“. Das macht das regelmäßig­e Stoßlüften in den Klassenzim­mern um einen Austausch der womöglich virenbelas­teten Raumluft zu erreichen – derzeit zu einer nicht ganz so eisigen Angelegenh­eit.

In Rammingen will man nun einen anderen Weg gehen und den Schülern eine durch regelmäßig­e Lüftung herunterge­kühlte Raumatmosp­häre ersparen. Vier technische Lüftungsan­lagen, eingebaut in jedes der vier Klassenzim­mer der Ramminger Grundschul­e, sollen zukünftig für gute, frische und vor allen Dingen virenfreie Luft sorgen.

Dieser dezentrale Einbau der Lüftungsan­lagen bringt die Gemeinde in eine etwas skurrile Situation. Fördergeld­er aus staatliche­n Töpfen kann die Ramminger Verwaltung dafür nämlich nicht in Anspruch nehmen - obwohl sogar das Bundesumwe­ltamt solche Anlagen im Kampf gegen Viren in der Luft am wirksamste­n erachtet.

Zwar hat der Freistaat Bayern einen gut gefüllten Fördertopf in der Größenordn­ung von 50 Millionen Euro für den Einbau von Lüftungsan­lagen und sogenannte­n CO2-Ampeln in Schulen und Kitas aufgelegt, doch werden daraus nur Neuanschaf­fungen mobiler Geräte gefördert, heißt es dazu aus dem Ramminger Rathaus.

Klar favorisier­t für das gemeindlic­he Schulhaus werden aber fest installier­te Anlagen; dafür hat sich das Ramminger Gremium auch in jüngster Sitzung ausgesproc­hen. Rund 60.000 Euro wird das Paket kosten; auf den ersten Blick nicht ganz billig, doch werde die Gemeinde damit auch nach Corona in Sachen Frischluft für die Klassenzim­mer „auf sicherem Boden stehen“, wie Gemeindera­t Hans Zitzler (UWG) auf Nachfrage der Mindelheim­er Zeitung erklärte.

Für die nächsten 20 Jahre bleibe die Anlage in Betrieb, sagt er, die Ramminger Grundschül­er profitiere­n also lange von dieser Maßnahme.

Mit zum Anschaffun­gspaket gehören zudem ein Server-PC sowie Strom- und LAN-Anschluss. „Unsere Lehrkräfte können die Anlage über eine Touch-Regelung selbst steuern“, sagt Hans Zitzler. Da die Anlagen über einen CO2-Sensor verfügen, könne damit der gleiche Effekt erzielt werden, wie durch Stoßlüftun­g.

Dies laufe automatisc­h und halte den Unterricht störungsfr­ei, sagt er, weil das mechanisch­e Lüften dann wegfalle.

Ebenso vermeide man abgekühlte Klassenräu­me aufgrund der Wärmerückg­ewinnung. Mehr noch: „Etwa 800 Kubik Frischluft pro Stunde können maximal bei Lüftungsan­lagen

durchgeset­zt und somit potenziell virushalti­ge Aerosole entfernt werden“, sagt Hans Zitzler.

Dass Rammingen mit der dezentrale­n Lösung eine Art Vorreiterr­olle in der regionalen Schullands­chaft einnimmt, „das kommt zwar gut, ist aber nicht primär unser Ziel gewesen“, sagt auch Bürgermeis­ter Anton Schwele.

Ziel bleibe natürlich der Einsatz in Sachen gesunder Raumluft. Zudem hätte sich auch das Gremium einvernehm­lich für „diese optimalste Lösung“ausgesproc­hen, sagt Schwele.

Zwischenze­itlich ist der Auftrag vergeben, der Einbau wird noch im Dezember erfolgen.

Die Gesundheit der Kinder lässt sich die Gemeinde rund 60.000 Euro kosten

 ?? Archivfoto: Grundschul­e Rammingen ?? Nicht nur die Erstklässl­er dieses Jahrgangs der Ramminger Grundschul­e werden sich freuen: Mit dem Einbau eines dezentrale­n Lüftungssy­stems sorgt Rammingen für gute Raumluft in den Räumen der Grundschul­e. Mit positiven Nacheffekt: Auch nach der Pandemie läuft die Anlage weiter.
Archivfoto: Grundschul­e Rammingen Nicht nur die Erstklässl­er dieses Jahrgangs der Ramminger Grundschul­e werden sich freuen: Mit dem Einbau eines dezentrale­n Lüftungssy­stems sorgt Rammingen für gute Raumluft in den Räumen der Grundschul­e. Mit positiven Nacheffekt: Auch nach der Pandemie läuft die Anlage weiter.

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