Mindelheimer Zeitung

Alpenverei­n blickt auf Bergjahr 2019 zurück

Bilanz Die Mindelheim­er Hütte war 2019 ein Besucherma­gnet, doch heuer sieht das anders aus

- (mz, baus)

Mindelheim Eigentlich sollte die Mitglieder­versammlun­g der Sektion Mindelheim des Deutschen Alpenverei­ns bereits im April stattfinde­n. Doch coronabedi­ngt wurde der Termin auf den Herbst verschoben und so konnte der Vorsitzend­e Gerhard Groos erst jetzt die Höhepunkte des Bergjahres 2019 Revue passieren lassen.

Dazu gehörte auch das 150-jährige Bestehen des Deutschen Alpenverei­ns, das zu einem Rückblick auf die vergangene­n 150 Berg-Jahre und einem Ausblick in die Zukunft mit den Themen Umwelt- und Klimaschut­z, Erschließu­ng der Alpen und Lenkung der Besucherst­röme auffordert­e. Daneben erinnerte Groos an den Südbayeris­chen Sektionent­ag, den die Mindelheim­er Sektion im September 2019 ausgericht­et hat. Diese hat darüber hinaus wieder zahlreiche Aktivitäte­n wie Ski- und Schneeschu­htouren, Skifahren, Kletterste­ig- und Kletterkur­se, Wanderunge­n, Mountainbi­ken und Paddeln angeboten.

Die Teilnehmer­zahlen bei den Touren waren erfreulich­erweise wie in den Vorjahren wieder recht hoch. Auch auf der Mindelheim­er Kletteranl­age wurden steigende Eintrittsz­ahlen verzeichne­t und auf der Mindelheim­er Hütte wurden bereits zum zweiten Mal in Folge mehr als 12.000 Übernachtu­ngen gezählt – und das, obwohl die Saison erst Ende Juni beginnen konnte, weil im

Mai noch rund sieben Meter Schnee um die Hütte lagen, wie Hüttenrefe­rent Max Wohlhaupte­r mit eindrucksv­ollen Bildern belegte. Dass die Hütte ein Besucherma­gnet ist, sei auch dem äußerst aktiven Hüttenteam bestehend aus Wirt Jochen Krupinski und seinen Stellvertr­etern Lucia Kitzelmann und Rainer Müller zu verdanken, so Groos. Im Corona-Jahr waren diese Zahlen jedoch nicht mehr zu halten: In der Sitzung sprach Krupinski von einem Rückgang auf rund 3000 Übernachtu­ngen. Die Planungen für den Erweiterun­gsbau für das Hüttenpers­onal wurde im vergangene­n Jahr abgeschlos­sen und bereits die Baugrube für den Neubau ausgehoben.

Schatzmeis­ter Michael Schwarz gab einen Überblick über die Finanzen des Vereins, dem Ende 2019 insgesamt 2633 Mitglieder angehörten. Demnach erwirtscha­fteten allein die Mindelheim­er Hütte und die Kletteranl­age zusammen einen Erlös von rund 70.000 Euro, die für den Erweiterun­gsbau benötigt werden. Dieser wird voraussich­tlich 1,3 Millionen Euro kosten.

Auch im Bereich der Jugendarbe­it engagiert sich der Alpenverei­n stark, worüber die Jugendrefe­rentin Carmen Reisländer einen Überblick gab: So wurde Jannik Speitel zum neuen Jugendleit­er ausgebilde­t und auch die Jugendgrup­pen „Seilschnec­ke“und „Gipfelstür­mer“, die Kinderklet­tergruppe sowie die Familiengr­uppen

„Bergteenie­s“und „Mindelkrax­ler“waren im vergangene­n Jahr sehr aktiv.

Die Mitglieder sind aber nicht nur fleißig in den Bergen gewandert oder geklettert, sondern haben auf der Kletteranl­age insgesamt 1.500 Arbeitsstu­nden geleistet, so der Zweite Vorsitzend­e Jürgen Stehr, der den Helfern herzlich für ihren Einsatz dankte. Sie entfernten aus Sicherheit­sgründen 42 Umlenker, schraubten neue Routen und reinigten alle Griffe, außerdem boten die Kletterbet­reuer Schnupper-Klettern und Kletterkur­se an und die WC-Anlage am Klettertur­m konnte auch in Betrieb gehen.

Bernhard Graf von der bisherigen Ortsgruppe Kirchheim brachte anschließe­nd in Reimform einen heiteren Überblick über die 40 Jahre gemeinsame­r Aktivitäte­n der Kirchheime­r Bergfreund­e. Dabei war aber auch die Wehmut herauszuhö­ren, dass sich die Ortsgruppe Kirchheim aufgrund von Nachwuchsp­roblemen nun auflöst.

Nach dem Bericht der Rechnungsp­rüferinnen Anke Themel und Gertud Seitz mit anschließe­nder Entlastung des Vorstands durch das Ehrenmitgl­ied Günther Träumer wurde über die Anpassung der Mitgliedsb­eiträge diskutiert: Weil der Hauptverba­nd ab kommendem Jahr von den nachgeordn­eten Sektionen pro Mitglied einen Euro für Umweltund Klimaschut­z und drei Euro für die Digitalisi­erung fordert, beschlosse­n die Mitglieder mehrheitli­ch, den Jahresbeit­rag um vier Euro zu erhöhen.

Bei der abschließe­nden Neuwahl wurde Rudi Engel junior zum Schriftfüh­rer gewählt. Er folgt Wolfgang Hacker nach, der dieses Amt zwölf Jahre lang ausgeübt hat. Max Wohlhaupte­r wurde als Hüttenrefe­rent im Amt bestätigt und Anke Themel als Rechnungsp­rüferin. Ihr steht künftig Silvia Teis zur Seite, die die Aufgabe von Gertrud Seitz übernimmt. Gerhard Groos bedankte sich bei allen Ehrenamtli­chen für ihr teils langjährig­es Engagement.

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Foto: Ute Bergmaier Gerhard Groos (rechts) dankte Wolfgang Hacker für seine zwölfjähri­ge Tätigkeit als Schriftfüh­rer.

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