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Messe Vielfältige Angebote bei 17. Auflage der Gesundheitstage vom 8. bis 10. November
Memmingen Da kann einem der Appetit glatt vergehen: Eigentlich sieht die Pizza – obgleich nur Plastik-Attrappe – richtig lecker aus. Doch in gerade mal 350 Gramm stecken drei Stück Würfelzucker. Das verkündet das Schild daneben. Bei 200 Millilitern Cola sind es sieben, bei drei Kugeln Milcheis ganze 18. Diese wenig schmackhaften Fakten wurden im Rathaus bei der Vorschau auf die Memminger Gesundheitstage vom 8. bis 10.November serviert. Unter dem Motto „Gesund leben“rücken sie unter anderem das Thema Zucker in den Fokus.
Es ist die 17. Auflage der Gesundheitsschau. Die erste ging 1986 über die Bühne. Damals war es noch eine kombinierte Messe, die der Naturheilverein mitorganisierte. Anfang der 90er Jahre folgte die Teilung: in die Gesundheitstage mit Fokus auf die Schulmedizin und die Naturheiltage. Beide sind abwechselnd in der Stadthalle. Zwischenzeitlich finde die Naturheilkunde verstärkt Eingang ins Programm der Gesundheitstage, betont OB Manfred Schilder. So sind unter den rund 70 Ausstellern bei den Gesundheitstagen beispielsweise Naturheilpraxen und bei den mehr als 30 Fachvorträgen geht es nicht nur um die Errungenschaften der minimal invasiven Chirurgie, sondern auch um Anwendungsgebiete von Heilkräutern.
Aus vielfältigen Blickwinkeln widmen sich Aussteller und das Programm der Frage, wie sich mit einem bewussten Lebensstil die Gesundheit fördern und erhalten lässt. Verschiedenste Firmen, Behörden und Organisationen des Gesundheitswesens sind vertreten – und zum Beispiel die Polizei, die zur Sicherheit älterer Verkehrsteilnehmer berät.
Die Direktion Memmingen-Unterallgäu der Krankenkasse AOK, welche die Messe mit der Stadt und dem Memminger Klinikum veranstaltet, stellt laut Marketingleiter Klaus Schöllhorn Ernährung und Bewegung ins Zentrum. Wie man mit Hilfe von beidem sein Gewicht in Schach hält, beleuchten Fachkräfte etwa in einem Vortrag, zudem gibt es Tipps und Rezepte in Sachen „Meal Prep“. Oder anders gesagt: „Es geht darum, mit frischen Produkten Essen vorzubereiten und vorzukochen“, erklärt Schöllhorn. Vielen Menschen solle dies im stressigen
(Berufs-)Alltag eine Alternative zu mittäglichem Fastfood bieten.
Über Ernährung werde auch das Klinikum informieren, sagt Referatsleiter Maximilian Mai: Im Krankenhaus wird demnach bei der Kost für Patienten seit einigen Jahren auf weniger Fleisch und mehr Vegetarisches gesetzt. Auch einen Einblick ganz anderer Art kündigt Mai an: Die neue Fachabteilung Neurochirurgie und die nun vor Ort mögliche
Behandlung von Erkrankungen an Hirn und Wirbelsäule bringt den Besuchern nicht nur ein Vortrag von Chefarzt Marcel Seiz-Rosenhagen näher – es wird auch ein begehbares Gehirn-Modell zu sehen sein.
Darüber, wie die Lungenheilkunde am Klinikum aus- und aufgebaut wird, kann man sich ebenso schlaumachen wie über die Neonatologie: Ihr Aufgabengebiet ist Hilfe für die Allerkleinsten. Insbesondere widmet
sie sich der Intensivbehandlung von Frühgeborenen – eine wachsende Herausforderung. Denn ein bundesweiter Trend zeige sich auch in Memmingen. „Wir hatten dieses Jahr bereits etwa 40 Kinder mit einem Geburtsgewicht unter 1500 Gramm und etwa 20 mit einem Gewicht unter 1000 Gramm: Das sind Zahlen, die weit über denen liegen, die wir in der Vergangenheit für das Gesamtjahr hatten.“