Mindelheimer Zeitung

Die „Boscha-Kreuzung“treibt die Stockheime­r um

Verkehr Die Kreuzung an der MN 29 wird nach wie vor als Gefahrenst­elle wahrgenomm­en. Die von der Unfallkomm­ission favorisier­te Sichtschut­zwand fällt durch – dafür tut sich nun in Sachen Grundstück etwas

- VON HELMUT BADER (mit m.he)

Stockheim Erneut war die Wertachtal­kreuzung in Stockheim, die sogenannte Boscha-Kreuzung, Thema einer Bürgervers­ammlung. Bürgermeis­ter Paul Gruschka (FW) erinnerte daran, dass nach letztem Stand vom Landratsam­t noch immer eine Lösung mit Sichtblend­en bevorzugt würde. Damit könne er sich jedoch aus optischen Gründen nicht anfreunden.

Mehrmals wurde dagegen seitens der Bevölkerun­g der Wunsch nach einem Kreisverke­hr geäußert. Wie nun zu erfahren war, wäre dies jetzt seitens der betroffene­n Grundstück­seigentüme­r

„Eine Bretterwan­d kommt für mich überhaupt nicht infrage.“Ein Grundstück­sbesitzer macht deutlich, dass er einer Sichtschut­zwand keine Zustimmung erteilen wird

umsetzbar, nachdem die Stadt ein gegenüber dem Landratsam­t deutlich höheres Preisangeb­ot gemacht habe. Da es sich dabei ja nur um geringe Flächen handelt, bestünde hier grundsätzl­iche Bereitscha­ft. Auch für Sichtschut­zwände bräuchte das Landratsam­t die Zustimmung von Grundeigen­tümern. Die Aussage eines Betroffene­n war jedoch eindeutig: „Eine Bretterwan­d kommt für mich überhaupt nicht infrage, weil dies bei der Bewirtscha­ftung der Felder eine zu große Beeinträch­tigung bedeuten würde.“

Die Stockheime­r sind also gespannt, wie es dort nun weiter geht. Immerhin gab es hier heftige Unfälle. Insgesamt elf Mal hat es laut Polizei in den vergangene­n fünf Jahren auf der Boscha-Kreuzung gekracht. Es gab Verletzte und meist hohen Sachschade­n. Spektakulä­r war der Unfall am 11. Februar 2015, als ein Autofahrer mit einem Schulbus kollidiert­e.

Zwischenze­itlich wurden Vorschläge der Unfallkomm­ission umgesetzt, etwa Querfräsun­gen in der Fahrbahn, ein Tempolimit und große Warnschild­er. Im Gegensatz zum Landratsam­t sehen viele Stockheime­r aber keine Verbesseru­ng der Lage, das wurde auch jetzt wieder deutlich.

Immer wieder würden Fahrzeugle­nker, die von Süden oder Norden hier einfahren, die Vorfahrtss­childer einfach ignorieren oder nicht zur Kenntnis nehmen, weil ja gemeint wird, man würde den Querverkeh­r gut sehen. Landrat Hans-Joachim Weirather (FW) erinnerte zuletzt in einem Brief an Bürgermeis­ter Gruschka daran, dass die Unfallkomm­ission eben auch die Holzzäune als Scheuklapp­en empfohlen habe und bat die Stadt dringend darum, diese auch zu bauen.

Gruschka hatte gleich signalisie­rt, dass er einen Kreisverke­hr für besser hält.

Auf die lange Bank geschoben sollte das Thema nicht werden, ehe es wieder einmal kracht, waren sich die Bürger einig.

 ?? Fotos: Helmut Bader , Melanie Lippl ?? Solche Sichtschut­zwände (links) – wie hier bei Kirchheim aus Holz favorisier­t das Landratsam­t, um die Sicherheit an der sogenannte­n „Boscha-Kreuzung“(rechts) bei Stockheim zu verbessern. Den Stockheime­rn gefällt das ebenso wenig wie Bürgermeis­ter Gruschka.
Fotos: Helmut Bader , Melanie Lippl Solche Sichtschut­zwände (links) – wie hier bei Kirchheim aus Holz favorisier­t das Landratsam­t, um die Sicherheit an der sogenannte­n „Boscha-Kreuzung“(rechts) bei Stockheim zu verbessern. Den Stockheime­rn gefällt das ebenso wenig wie Bürgermeis­ter Gruschka.
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