Spezialitäten und Spezielles
Veranstaltung Genüsse aus Südtirol und Besonderheiten vom Kunsthandwerkermarkt locken die Besucher in Scharen an
Bad Wörishofen Schlemmen und Bummeln war angesagt beim Südtirol-Fest in der Kneippstadt. Die Bahnhofstraße wurde zur Spezialitätenmeile, die erstmals völlig überdacht war. Die Veranstalter vom Wirtschaftsforum Bad Wörishofen hatten einfach an alles gedacht.
Schon am Samstag ließen es sich viele hundert Südtirol-Fans gut gehen. Hatten sie doch die Qual der Wahl zwischen würzigem Speck, aromatischem Almkäse, Waldhonig und frisch ausgebackenen Bauernkrapfen. Zudem wurden an einem Grillstand landestypische Tiroler Gerichte, wie Wildschweinbraten oder Schopf-Kotelett angeboten. Ein paar Schritte weiter bereiteten Köche Schlutzkrapfen, Knödel und köstliche Nudelgerichte zu.
Auch das Angebot an Getränken ließ keine Wünsche offen. Edle Weine wurden ebenso ausgeschenkt, wie der „Gumpn Alm Gin“aus dem Passeiertal. Vorgestellt wurde auch das eigens für das Südtirol-Fest kreierte T-Shirt. In diesem Jahr hatte die Veranstaltung auch eine soziale Komponente. Von jeder verkauften Flasche Wein gehen 50 Cent an die Wörishofer Tafel. Von jeder Original-Bauernplatte spenden die Organisatoren zehn Euro an diese Einrichtung.
Einmal mehr erwies sich der von dem Mindelheimer Friedrich Graf organisierte 47. Markt der Kunsthandwerker als genussvolle Verlängerung des Südtirol-Festes wie auch als Publikumsmagnet. Die besorgten Blicke der 80 Aussteller – nur sechs hatten wegen der unsicheren Witterung die Segel gestrichen – erwiesen sich als unbegründet. Petrus hielt weitgehend die Schleusen dicht und ließ die Besucher nicht im Regen stehen. Die Kunsthandwerker nahmen das Wetter gelassen. „Zu schön is nix und zu schlecht auch nix“, bemerkte einer von ihnen. „Es herrscht richtiges Marktwetter“, fand er. Dem stimmten seine Kollegen weitgehend zu. Nur ein Händler äußerte Bedenken. „Mit dem Schirm in der rechten Hand, machen die Leute ihren Geldbeutel nicht so gerne auf“, scherzte er. Doch seine Sorge war unbegründet, In der Hauptstraße sowie im und am Kurhaus fand das Angebot der Fieranten guten Absatz. Originelle Deko- und Gebrauchsartikel aus Glas, Metall und Ton waren durchaus begehrt. Zudem verführten Schmuck in allen Variationen, allerlei lustiges Getier aus Holz und Keramik wie auch modische Hüte und Kleider zum Shoppen.
„Ja ist denn schon wieder Weihnachten“, fragten sich Besucher, die am Stand von Gustav Gantner vorbei flanierten. Dort gaben sich Krippenfiguren mit Nikolause und Rentieren ein Stelldichein. Kugeliges aus Ton und mit lustigen Texten verzierte, alte Fensterläden bot Sabine Lechner zum Kauf an. Gleich daneben pries Andreas Richter aus Weilheim Romatiklampen und Brotkörbe aus Zirbenholz an. „Zirbe wirkt antibakteriell und schützt Backwaren vor Schimmelbefall“, klärte er Kunden auf und brachte sie mit flotten Sprüchen zum Lachen. „Sollte ich im Zirbenbett sterben, freuen sich die Erben“, warb er für den kostbaren Rohstoff.
Als echter Hingucker erwies sich im Lädle für Kunscht und Metall von Reinhold Hohenögger aus Röfingen ein überdimensionaler Revolver, der sich zu einem Grill umfunktionieren läßt. Auf ihre bunten, herbstlichen Gartenstäbe machte Gisela Renner aus Harburg aufmerksam, während ihr Mann Klaus in einem kleinen Work-Shop zeigte, wie Energiespiralen gemacht werden. Nach der Lehre der fernöstlichen Heilmethode „Feng Shui“sollen sie das ständige Auf und Ab des Lebens symbolisieren, das Wohlbefinden steigern und für positive Energie sorgen.
Bad Wörishofen und Südtirol rückten am Ende bei Kochen und Kunst näher zusammen. „Schließlich genießt der Allgäuer genau so gerne wie der Südtiroler“kommentierte Rathauschef Paul Gruscka die „glückliche Ehe“der Fingerfertigen mit Südtiroler Winzern, Lebensmittelproduzenten und den Köchen.
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