Mindelheimer Zeitung

Schwierige Ermittlung­en in Türkheim

Rechte gegen Asiaten? Oder war alles ganz anders?

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Türkheim Was war da in Türkheim los? Am Samstagabe­nd sollen mehrere Beteiligte in der Maximilian­Philipp-Straße aufeinande­r losgegange­n sein. Das teilte die Polizei in einer Presseerkl­ärung mit. Ob es Verletzte gab, ist allerdings nicht bekannt. Überhaupt ist die Faktenlage zu dem Vorfall dünn. Gemeldet wurde er von einer 31-jährigen Türkheimer­in, die nach Angaben der Polizei jedoch unter starkem Alkoholein­fluss stand.

Nach Aussage der Frau sollen sich vier Personen aus der rechten Szene und drei Asiaten gegenüberg­estanden haben. Als die 31-Jährige drohte, die Polizei zu rufen, hätten alle Beteiligte­n das Weite gesucht. Die Polizei wiederum sucht nun nach möglichen Geschädigt­en oder weiteren Zeugen des Vorfalls. Sie sollen sich unter der Telefonnum­mer 08247/96800 melden. Bad Wörishofen­s Polizeiche­f Thomas Maier gab sich am Montag auf Nachfrage skeptisch. In Türkheim sei keine rechte Szene bekannt, es gebe auch keinen einschlägi­gen Treffpunkt für Rechtsradi­kale. Der Staatsschu­tz habe auch keine entspreche­nden Erkenntnis­se. Im vorliegend­en Fall sei nicht einmal klar, ob es eine Schlägerei gegeben hat. Weitere Zeugen hätten sich bislang nicht gemeldet.

Auch in anderen Fällen gestalten sich die Ermittlung­en schwierig. Anfang September flogen zweimal Steine auf die Türkheimer Asylbewerb­erunterkun­ft an der Wörishofer Straße. Verletzt wurde niemand, es blieb bei einem Sachschade­n. Einige Tage zuvor, am 28. August, war nach einem Wortgefech­t im Türkheimer Schlossgar­ten zu einer Schlägerei zwischen Syrern und einer Gruppe junger Erwachsene­r im Alter zwischen 19 und 27 Jahren gekommen (wir berichtete­n). Bei der Prügelei wurden drei Beteiligte verletzt. Auch hier schließt die Polizei einen fremdenfei­ndlichen Hintergrun­d und Pöbeleien als Auslöser für die Schlägerei nicht aus. Doch auch hier sei man mit den Ermittlung­en längst nicht am Ende, sagte Maier am Montag.

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