Gebühr für Abwasser sinkt
Haushalte werden dauerhaft entlastet
Bad Wörishofen Gute Nachricht für die Bürger Bad Wörishofens: Die Abwassergebühren sinken. Die Neuregelung gilt rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres. Zunächst wird sich für die Verbraucher aber nichts ändern. Robert Böck von den Stadtwerken Bad Wörishofen sagt, man werde mit der Jahresrechnung den Betrag für das ganze Jahr ausgleichen.
Aktuell beträgt die Gebühr für Schmutz- und Niederschlagswasser 2,40 Euro je Kubikmeter, für Schmutzwasser 2,15 Euro und für alle, die eine eigene Grube haben, 0,68 Euro. Die neuen Gebühren, die der Stadtrat nun beschlossen hat, sind deutlich niedriger: 2,18 Euro für Schmutz- und Niederschlagswasser, 1,94 Euro und 0,59 Euro. Möglich wird diese Senkung, weil die Stadt in den vergangenen Jahren 1,6 Millionen Euro Überschüsse aus der Abwasserentsorgung erreicht hat. Eine Neubewertung aller Kanalsysteme und eine Neukalkulation der Gebühren hat dies nun ergeben. Ob denn damit die kaufmännische Haushaltsführung der Stadt Bad Wörishofen direkt den Bürgern genutzt habe, wollte Marion BöhmerKistler (CSU) wissen. „Absolut“, lautete die Antwort der Sachverständigen Dagmar Suchowski, welche die neuen Zahlen ermittelt hatte. Die 1,6 Millionen müssen den Bürgern nun zurückgegeben werden. Die Stadt macht das über vier Jahre hinweg. Es wäre sogar eine noch stärkere Senkung auf 2,11 Euro möglich gewesen. Allerdings macht der Stadtrat von der Möglichkeit Gebrauch, Rückstellungen zu bilden, für den Fall, dass die Kläranlage erweitert werden muss. 340 000 Euro kommen so in den nächsten vier Jahren zusammen. Claus Thiessen (FDP) kritisierte, dass die kalkulatorischen Zinsen der Berechnung vier Prozent betragen, angesichts der Null-Zins-Politik. „Schöne Mehreinnahmen für die Stadt“, ärgert sich Thiessen.
Neben den Abwassergebühren ändern sich auch die Herstellungsbeiträge. Diese werden etwa bei Neubauten fällig, die erstmals ans Versorgungsnetz angeschlossen werden. Sie beträgen nun 1,99 Euro (statt 1,90 Euro) pro Quadratmeter Grundstücksfläche und 6,73 Euro (statt 10 Euro) pro Quadratmeter Geschossfläche.