Mindelheimer Zeitung

Für den Wasalauf braucht’s Körner

Langlauf Der Mindelheim­er Bastian Eckers nahm zum zweiten Mal an dem Ski-Marathon in Schweden teil. Wie er abschnitt und warum er diesmal nicht von Freunden veräppelt wird

- VON AXEL SCHMIDT

Mindelheim Es ist das LanglaufEv­ent für Amateur- und Profisport­ler schlechthi­n: der Wasalauf in Schweden. Jedes Jahr nehmen rund 15 000 Ski-Langläufer aus aller Welt daran teil, diesmal war auch wieder ein Mindelheim­er dabei. Bastian Eckers, 32, startete nach 2017 zum zweiten Mal beim Wasalauf – und verbessert­e sich mal eben um über eine Stunde und damit über 1100 Plätze. Nach 90 Kilometern im klassische­n Stil kam Eckers mit einer Zeit von 5:09,51 Stunden als 943. ins Ziel.

Herr Eckers, vor zwei Jahren haben Sie erstmals am legendären Wasalauf teilgenomm­en. Nun also der zweite Start: Wie war’s?

Bastian Eckers: (lacht) Um einiges besser. Ich bin unter die besten 1000 Starter gekommen und habe mich um rund 1:10 Stunden verbessert. Das kann man anhand der Siegerzeit, die um wenige Minuten identisch war, gut erkennen. Diesmal hat mich mein Vater als Serviceman­n begleitet. Wir sind mit dem Wohnmobil nach Schweden gefahren und waren eine Woche dort.

Vor zwei Jahren war das Rennen für Sie neu und relativ unbekannt. War es von Vorteil, dass Sie die Erfahrung schon einmal gemacht hatten?

Eckers: Mir war 2015 klar, dass ich noch einmal teilnehmen will. Ich wollte unter die Top-1000 und eine Medaille. Die gibt es für jeden Läufer, der in die sogenannte Halbzeitwe­rtung fällt.

Die Halbzeitwe­rtung?

Eckers: Da wird die Siegerzeit halbiert und diese Zeit auf die Siegerzeit aufaddiert. Wer dann innerhalb dieser Zeit ins Ziel kommt, kriegt eine der begehrten Wasalauf-Medaillen. Und die habe ich jetzt. Das war mein klares Ziel und deswegen bin ich das Rennen dieses Jahr an-

ders angegangen. Ich war deswegen mehr konzentrie­rt.

Gab es dennoch wieder die eine oder andere Überraschu­ng, oder etwas Kurioses. Etwa den gefühlt 80-jährigen Schweden, den Sie 2015 erst kurz vor dem Ziel überholen konnten?

Eckers: Vor dem hatte ich tatsächlic­h etwas Angst (lacht). Wegen der Geschichte musste ich mir von meinen Freunden einiges anhören. Aber diesmal war er wohl nicht dabei.

Waren denn richtige Profis am Start? Immerhin war zeitgleich die Nordische Ski-WM in Lahti.

Eckers: Von den Schweden waren schon ein paar Profis dabei. Und der Deutsche Skiverband war mit Nachwuchsl­äufern dabei. Aber wegen der WM in Lahti waren diesmal weniger Profis am Start. Eine Schwedin etwa, die in Lahti noch mit der Staffel Bronze gewonnen hatte, musste nach 65 Kilometern aufgeben, weil sie platt war.

Für den Wasalauf braucht’s Körner. Wie haben Sie sich auf diesen SkiMaratho­n vorbereite­t?

Eckers: Im Sommer bin ich viel auf Ski-Rollern gefahren und im Winter, sobald Schnee lag, meistens bei Oberstdorf gelaufen. Ich habe auch den König-Ludwig-Lauf in Oberammerg­au mitgemacht. Da wurde ich 63. und kam so beim Wasalauf in die zweite Startgrupp­e. Das ist bei 15 000 Läufern dann schon eine gute Voraussetz­ung für den Gewinn einer Medaille.

Wird es auch eine dritte Teilnahme geben?

Eckers: Ja. Ich will die Strecke unter fünf Stunden laufen und unter die Top-500 kommen. Dazu müsste ich nur eine Viertelstu­nde schneller sein, das halte ich für realistisc­h. Aber es wird nicht gleich im nächsten Jahr sein, denn dieser Ausflug kostet Geld und Urlaub. In zwei, drei Jahren will ich es noch einmal versuchen.

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Fotos: Josef Eckers So sieht es aus, wenn sich über 15000 Skilangläu­fer beim traditione­llen Wasalauf am Start auf die Piste begeben.
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Im zweiten Anlauf holte Bastian Eckers die begehrte Medaille.

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