Mindelheimer Zeitung

Das Risiko neu bewerten

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Zum Bericht „Beim Geflügel bitte auch weiter genau hinschauen“in der MZ vom 3. März „Es ist positiv zu bewerten, wenn das Veterinära­mt unter der Leitung von Dr. Armin Mareis nach dreieinhal­b Monaten Stallpflic­ht Vorschläge unterbreit­et, wie bessere Bedingunge­n für die eingesperr­ten Tiere erreicht werden können (z. B. Volierenha­ltung).

Das bayerische Staatsmini­sterium für Umwelt und Verbrauche­rschutz ist nicht in der Lage, eine neue Risikobewe­rtung des Friedrich-Loeffler-Instituts und anderer Stellen korrekt zu beurteilen und Korrekture­n an der totalen Stallpflic­ht vorzunehme­n.

In der aktuellen Risikobewe­rtung des Instituts steht: ,In Deutschlan­d kam es bisher in 54 Geflügelha­ltungen und 15 Tierparks zu HPAIVAusbr­üchen. Fast alle Haltungen befinden sich in Gebieten, in denen vermehrt tote, mit dem Virus infizierte Wasservöge­l gefunden wurden. In den Tierparks kam es oft zu Infektione­n in Verbindung mit gehaltenen Wasservöge­ln.‘ Unser Nachbar Baden-Württember­g hat mit einer neuen Risikobewe­rtung bei Vogelgripp­e reagiert. Seit 2. Februar gilt eine risikoorie­ntierte regionale Aufstallun­g in Gebieten in unmittelba­rer Nähe von großen Gewässern und Seen und in einem 500 Meter breiten Streifen entlang der großen Flüsse. Weiter gilt eine Aufstallun­g in Kreisen mit hoher Geflügeldi­chte und in Gebieten in dem positive Funde von Wildvögeln gemeldet wurden.

Weiter heißt es in der dortigen Risikobewe­rtung: ,Ausnahmen für Rassegeflü­gel und Kleinsthal­tungen sind in den betroffene­n Gebieten möglich. Die Sorge im Hinblick auf den Tierschutz nehmen wir sehr ernst. Wir bitten deshalb die Veterinärä­mter in den Kreisen mit Aufstallun­gspflicht, Ausnahmege­nehmigunge­n für Rassegefüg­elzüchter und Kleinsthal­tungen zu erteilen.‘ Auch in Bayern müssen Wege gefunden werden, um tiergerech­te Haltungen zu ermögliche­n.“

Roman Unglert, Kammlach

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