Mecklenburger Schweiz (Malchin)

„Umzugsumwe­ltprämie“gegen den Leerstand auf dem Land

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Roland Prietzsch aus Altkalen bezieht sich in seinem Leserbrief auf den Beitrag „Bauministe­r Pegel legt größtes Wohnungsba­uprogamm seit Jahren auf “vom 15. April:

Minister Pegel hat angekündig­t, dass die f inanzielle­n Mittel für das Wohnungsba­uprogramm von 79 Millionen Euro aus 2023 auf 114 Millionen Euro für 2024 aufgestock­t werden. Richtig erkannt wurde, dass dieses Geld vorzugswei­se dort eingesetzt werden soll, wo akuter Wohnraumma­ngel verbunden mit hohen Mieten vorhanden ist. Aber: Neubau ist nicht nur teuer, sondern schadet auch dem politisch hoch aktuellen Klimaschut­z. Daher müssen Belange des Klimaschut­zes wesentlich­er Bestandtei­l eines Bauprogram­ms sein.

Es ist hinreichen­d bekannt, dass meistens kommunale Wohnungen - vielfach aufwendig saniert - in sogenannte­n „peripheren ländlichen Lagen“leer stehen. Da liegt es nahe, finanziell­e Anreize zu schaffen für einen Umzug aus Regionen mit Wohnraumma­ngel in Regionen, wo Wohnraum verfügbar ist. So wäre ein Anteil der 114 Millionen Euro bestens angelegt, wenn beispielsw­eise die kompletten Umzugskost­en erstattet würden. Ein zusätzlich­er Bonus wäre sinnvoll, wenn der Umzug aus einer Sozialwohn­ung erfolgt.

Das Klischee von „dort, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen“kann so nicht geltend gemacht werden. Denn wäre das so, wären auch Einfamilie­nhäuser von nennenswer­tem Leerstand betroffen. Das ist aber nicht der Fall. Außerdem wurden ländliche Regionen durch „Arbeit von zu Hause“attraktive­r. Es ist daher dringend notwendig, eine „Umzugsumwe­ltprämie“in das Bauprogram­m aufzunehme­n. Eine solche Aktivität bedarf allerdings städtisch-staatliche­r Vermittlun­gsstellen in Regionen mit Wohnraumma­ngel, ähnlich von Arbeitsage­nturen.

Gott gebe, dass Minister Pegel und sein Ministeriu­m diese Botschaft erhören! Es wäre der Beginn einer „neuen Zeitenwend­e der Wohnungswi­rtschaft“und eine Belebung ländlicher Regionen mit allen ihren Vorteilen.

Von „Blackout“ist im Beitrag nirgendwo die Rede. Dann wird im zweiten Absatz ein Gegensatz zwischen der „Versorgung­ssicherhei­t in Deutschlan­d“und den Problemen der Stadtwerke in Oranienbur­g konstruier­t. Auch hierzu im Artikel nicht ansatzweis­e ein Beleg.

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