Michael Schilling baut A-Jugendliche ein
Trainer des FV Ravensburg zieht Niklas Bolgert und Erijon Abdija hoch
- Der FV Ravensburg hat seine erste Testspielniederlage kassiert. Auf dem Kunstrasenplatz des TSB Ravensburg verlor der abstiegsbedrohte Fußball-Oberligist am Samstag mit 2:3 (1:0) gegen den Regionalligisten VfR Aalen. Für den FV war die Pleite nach 2:0-Führung „ärgerlich“, sagte Trainer Michael Schilling. Doch das Ergebnis täuschte nicht darüber hinweg, dass die Ravensburger bei kalten Temperaturen über weite Strecken eine sehr gute Leistung auf den Platz brachten. Was besonders auffällig war.
In den letzten 20 Minuten der Partie baute Ravensburg merklich ab. „Viele Abstimmungen haben nicht mehr gepasst, die Abstände waren zu breit und wir sind viel hinterhergerannt“, analysierte Schilling. Aalen erdrückte den FV mit seiner Dominanz und hatte Chancen im Minutentakt – teilweise begünstigt durch den FV. „Wir haben viele einfache Fehler gemacht, wo gut ist, dass wir sie jetzt machen und genug Zeit haben, die abzustellen“, sagte Schilling. Für Aalen brach Jan Christoph Just den Bann. Er verwertete eine Hereingabe vom agilen Linksverteidiger Arh Cesen aus fünf Metern zum 1:2 (82.).
Nur wenig später vollendete Arh Cesen einen schnell gespielten Konter zum 2:2 (84.). Und in der Schlussminute bekamen die Ostälbler noch eine Einladung der Ravensburger, die Holger Bux zum 3:2 annahm. Direkt danach war Schluss.
Aalens Trainer Tobias Cramer bewertete den Test sehr hoch, weil er auch einen starken FV sah. Unter den Augen des Ex-Kapitäns Philipp Altmann, der kürzlich zum Schweizer Zweitligisten FC Wil wechselte und dort beim 2:2 am Freitagabend beim FC Vaduz gleich im Kader stand, spielte der FV lange sehr forsch auf. Die ersten Minuten gingen an Aalen, nach wenigen Sekunden kam Benjamin Kindsvater aus kurzer Distanz zum Schuss. Haris Mesic war aber auf dem Posten und in der Folge erkämpfte sich Ravensburg immer mehr Spielanteile. Das 1:0 durch Dennis Blaser in der 32. Minute war für Schilling die logische Folge. Vorausgegangen war einer der vielen mutigen Tiefenläufe von Jona Boneberger. „Mit seinen Qualitäten ist er natürlich der Spieler zwischen Defensive und Offensive“, betonte Schilling.
In die Torschützenliste reihte sich in der zweiten Halbzeit ein überraschender Name ein: Erijon Abdija. Er ist einer von drei A-Juniorenspielern, die Schilling hochgezogen hat. Normalerweise spielt er mit der U19 in der Oberliga, doch nun darf er sich bei der ersten Mannschaft zeigen. Gegen Aalen machte er mit seiner Dribbelstärke auf sich aufmerksam. Beide Teams vollzogen in der Halbzeit sehr viele Wechsel, unter anderem kam Abdija in die
Partie. Eine Viertelstunde später vernaschte Abdija Aalens Just und überwand den Gästekeeper Maurice Brauns zum 2:0 (60.). Die Vorlage kam von Niklas Bolgert, ebenfalls AJugendspieler des FV. Bolgert durfte 70 Minuten ran, bevor ihn Paul Strauß ersetzte. Der dritte A-Jugendliche trainiert bislang nur mit. Schulbedingt fehlte Luis Halder aus der U23, den Schilling ebenfalls in den Kader aufgenommen hat. „Das sind alles talentierte Jungs, denen wir eine Chance geben – mit dem klaren Ziel, sie zu entwickeln. Ob sie jetzt schon in der Oberliga zum Zug kommen, werden wir sehen. Wichtig ist, dass sie spielen. Egal, ob bei uns, der U23 oder der U19“, sagte Schilling.
Abdija und Bolgert haben gegen Aalen aber definitiv bewiesen, „dass sie ganz viel Qualität haben“. Generell sah der Nachfolger des entlassenen Tobias Flitsch einen vielversprechenden Test. Wie schon beim 2:2 gegen den FC Augsburg II ärgerte der FV erneut einen Regionalligisten. „Ich habe Spieler gesehen, die hart arbeiten und an die Grenze gegangen sind“, so Schilling.
Testspiel:
FV Ravensburg – VfR Aalen 2:3 (1:0). – Tore: 1:0 Dennis Blaser (32.), 2:0 Erijon Abdija (60.), 2:1 Jan Christoph Just (83.), 2:2 Kristjan Arh Cesen (84.), 2:3 Holger
Bux (90.) – Schiedsrichter: Alexander Rösch – Zuschauer: 80 – FV: Mesic (46. Kraus), Bolgert (70. P.Strauß), Hörger (46. B. Soyudogru), Jeggle (46. Geiselhart), Zimmermann (46. Flock), M. Strauß, Fiesel, P. Strauß (46. Lauenroth), Stehle (46. Abdija), J. Boneberger (46. Baier), Blaser (46. Schachtschneider).