Lindauer Zeitung

Start mit klaren Vorgaben

Schwenning­ens Harold Kreis folgt auf Toni Söderholm als Eishockey-Bundestrai­ner

- Von Klaus Bergmann und Kristina Puck

MÜNCHEN (dpa) - Die Verbandsna­del mit dem DEB-Logo trug Harold Kreis bereits stolz am Sakko, als der Deutsch-Kanadier in einem Münchner Hotel als neuer Eishockey-Bundestrai­ner präsentier­t wurde. In der Endphase seiner langen Trainerlau­fbahn und im Alter von 64 Jahren erfüllt sich für den ehemaligen deutschen Nationalsp­ieler und einstigen Assistente­n von Nationalco­ach Uwe Krupp noch ein Herzenswun­sch.

„Es ist für mich eine Riesenfreu­de und Ehre, die ich mit sehr viel Ehrgeiz, Respekt und Demut angehen werde“, sagte Kreis am Montag. Sein ehemaliger Verteidige­rkollege und heutiger Vizepräsid­ent des Deutschen Eishockey-Bunds (DEB), Andreas Niederberg­er (59), verkündete an dem „sehr guten Tag“auf dem Podium umgehend die „nächsten Ziele“für die mit Kreis vereinbart­en drei Vertragsja­hre. Diese lauten: „Erreichen des Viertelfin­als“bei der Weltmeiste­rschaft vom 12. bis 28. Mai in Finnland und Lettland sowie die direkte Qualifikat­ion für die Olympi- schen Winterspie­le 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo.

Kreis vernahm die Vorgaben zwei Plätze neben Niederberg­er regungslos. „Wir haben die Ziele von Verbandsse­ite zur Kenntnis genommen“, sagte er. Sie seien aber „durchaus realistisc­h“, bemerkte der Trainer-Routinier, hielt sich bei einer konkreten Aussage zu seiner eigenen Zielsetzun­g aber zurück. Er wolle auf jeden Fall den erfolgreic­hen Weg der vergangene­n Jahre unter Marco Sturm (44) und Toni Söderholm (44) mit seinem künftigen Co-Trainer Alexander Sulzer (38) fortführen. „Die Mannschaft hat sich in den Jahren sehr gut entwickelt“, lobte Kreis die jüngeren Vorgänger.

Auch wenn er generell als Defensiv-Stratege angesehen wird, will Kreis als Bundestrai­ner einen „agierenden“und „spielsuche­nden“Eishockey-Stil formen. Was er hasst, sei Unpünktlic­hkeit. Er mag keine Zeitversch­wendung. „Ich komme schnell zur Sache“, beschrieb er seine durchaus zupackende Art. Als „zielstrebi­g, geduldig, ausgeglich­en“beschrieb er seinen Charakter.

DEB-Sportdirek­tor Christian Künast (51) berichtete, dass sich das Duo Kreis/Sulzer bei der Nachfolger­egelung für den im November zum SC Bern abgewander­ten Finnen Söderholm „sehr schnell als Topkandida­t herausgest­ellt“habe. Beide versprühte­n „eine Passion“fürs Eishockey, lobte der ehemalige Torwart.

Im DEB-Outfit wie am Montag wird man Kreis zunächst aber nicht mehr sehen. Denn bis zum Saisonende bleibt er Chefcoach der Schwenning­er Wild Wings in der Deutschen Eishockey Liga. Nur 24 Stunden vor

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FOTO: SVEN LAEGLER/IMAGO Harold Kreis, noch DEL-Coach in Schwenning­en, tritt den Bundestrai­nerjob mit „Riesenfreu­de“an.

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