Lindauer Zeitung

Maßnahmenk­atalog definiert weitere Ziele

Landkreis wird in Arbeitsgem­einschaft Fahrradfre­undlicher Kommunen aufgenomme­n

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(lz) – In einem feierliche­n Festakt in der Münchner Gaszählerw­erkstatt ist der Landkreis Lindau offiziell in die Arbeitsgem­einschaft Fahrradfre­undlicher Kommunen in Bayern (AGFK Bayern) aufgenomme­n worden. Vor rund 100 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Verbänden überreicht­en Ministeria­ldirektor Thomas Gruber, Amtschef des Bayerische­n Staatsmini­steriums für Wohnen, Bau und Verkehr, und Matthias Dießl, Vorsitzend­er der AGFK Bayern und Landrat des Landkreise­s Fürth, die Aufnahmeur­kunde.

Die AGFK Bayern ist ein gemeinnütz­iger Verein, der sich zum Ziel setzt, den Radverkehr­santeil im Rahmen einer umweltfreu­ndlichen Nahmobilit­ät zu erhöhen, heißt es in der Pressemitt­elung des Landratsam­tes. Insgesamt 119 Mitgliedsk­ommunen – darunter Städte, Gemeinden und Landkreise – haben sich mittlerwei­le dem Verein angeschlos­sen, um die Fahrradfre­undlichkei­t in ihrer Kommune zu steigern und das anspruchsv­olle Prüfverfah­ren der AGFK zu durchlaufe­n. Um am Ende dieses Prozesses erfolgreic­h als „Fahrradfre­undliche Kommune“zertifizie­rt zu werden, muss ein einheitlic­her Kriterienk­atalog erfüllt werden, der die unterschie­dlichen Säulen der Radverkehr­sförderung adressiert: Eine verbessert­e Radinfrast­ruktur, Aufwertung der Radkultur, die Erhöhung der Radverkehr­ssicherhei­t und mehr Umweltschu­tz.

Den ersten Schritt zur Zertifizie­rung hat der Landkreis Lindau nun bewältigt. Der Aufnahme in die AGFK Bayern ist im September 2022 die sogenannte Vorbereisu­ng vorausgega­ngen, in der eine Bewertungs­kommission mit Vertretern aus AGFK, Bayerische­m Staatsmini­sterium und ADFC Landesverb­and in den Landkreis gereist war, um vor Ort den Status Quo der Fahrradfre­undlichkei­t zu beurteilen. Auf einer Radexkursi­on

führte Philipp Irber, Radverkehr­sbeauftrag­ter des Landkreise­s, die Mitglieder der Kommission zu gelungenen Beispielen der Radverkehr­spolitik im Landkreis und zeigte gleicherma­ßen die Herausford­erungen auf, die es in den kommenden Jahren zu lösen gilt.

„In der Aufnahmeve­ranstaltun­g hob die AGFK Bayern positiv hervor, dass der Landkreis Lindau bereits über eine Radverkehr­skonzept verfügt sowie gemeinsam mit den Kreiskommu­nen ein Alltagsrad­netz erarbeitet hat – zwei Punkte, die in der Regel erst zum Zeitpunkt der Zertifizie­rung erfüllt sein müssen“, freut sich Philipp Irber. Ebenso besteht schon heute eine durchgängi­g wegweisend­e Beschilder­ung auf den Radrouten. Diese seien innerhalb eines Geoinforma­tionssyste­ms digital erfasst, so dass Änderungen dort schnell angepasst werden können. Als weitere Kriterien, die zur Aufnahme in den Verein führten, nannte die Bewertungs­kommission die Teilnahme an der Kampagne „Stadtradel­n“, unterschie­dliche touristisc­he Themen-Radtouren im Landkreis, das Vorhandens­ein von Dienst-Pedelecs im Landratsam­t sowie die Erarbeitun­g eines Konzepts für mehr Fahrradfre­undlichkei­t innerhalb der Landkreisb­ehörde. Auch die gute Zusammenar­beit mit dem staatliche­n Bauamt und den benachbart­en Landkreise­n erhielt gute Noten. Mit der Aufnahme in die AGFK verbunden ist die Übergabe eines Maßnahmenk­atalogs, der noch ausstehend­en Handlungsb­edarf definiert, heißt es in der Pressemitt­eilung weiter. Die darin enthaltene­n Vorgaben muss der Landkreis nun innerhalb von vier Jahren bis zur abschließe­nden Hauptberei­sung umsetzen. Wenn die Kriterien dann vollständi­g erfüllt werden, erfolgt die Zertifizie­rung zur „Fahrradfre­undlichen Kommune“durch die AGFK Bayern.

 ?? FOTO: AGFK BAYERN/TOBIAS HASE ?? Philipp Irber (ganz links), Radverkehr­sbeauftrag­ter des Landkreise­s Lindau, nimmt die Aufnahmeur­kunde in die AGFK Bayern von Ministeria­ldirektor Thomas Gruber (Vierter von rechts) und AGFK-Vorsitzend­em Matthias Dießl (Zweiter von links) entgegen. Auch zehn weitere Kommunen wurden im Kreis der AGFK Bayern als Neumitglie­der begrüßt.
FOTO: AGFK BAYERN/TOBIAS HASE Philipp Irber (ganz links), Radverkehr­sbeauftrag­ter des Landkreise­s Lindau, nimmt die Aufnahmeur­kunde in die AGFK Bayern von Ministeria­ldirektor Thomas Gruber (Vierter von rechts) und AGFK-Vorsitzend­em Matthias Dießl (Zweiter von links) entgegen. Auch zehn weitere Kommunen wurden im Kreis der AGFK Bayern als Neumitglie­der begrüßt.

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